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Erklärung des Premierministers Xavier Bettel anlässlich des Todes von S.K.H. Großherzog Jean
Die Erklärung des Premierministers Xavier Bettel anlässlich des Todes von Seiner Königlichen Hoheit Großherzog Jean.
"Ich habe die traurige Pflicht ihnen mitzuteilen, dass der Großherzog Jean uns heute in der Nacht, um 00:25 Uhr, im Alter von 98 Jahren verlassen hat. Dies ist ein schwieriger Moment für uns alle, für unser Land, für die Luxemburger und alle Bürger des Großherzogtums. Vor allem ist es aber eine schwierige Zeit für die großherzogliche Familie, für den Großherzog Henri und die Großherzogin, für die Kinder, Enkel und Urenkel des Großherzog Jean, und für alle Menschen, die ihm nahestanden.
Darum möchte ich, im Namen der Regierung und des ganzen Landes, der Familie mein aufrichtigstes Beileid aussprechen, und Ihnen Mut in dieser schwierigen Zeit zusprechen.
Großherzog Jean war, ist und bleibt ein Symbol unseres Landes und unserer gemeinsamen Geschichte. Er steht für Gewissenhaftigkeit, Loyalität gegenüber der Nation, Liebe und enge Verbundenheit mit dem Volk. Großherzog Jean ist ein Vorbild für uns alle und hat mit seinem Engagement Spuren hinterlassen, die für immer bleiben.
Er wurde am 5. Januar 1921 auf Schloss Berg geboren und wurde an seinem 18. Geburtstag offiziell zum Erbgroßherzog ernannt. Als junger Erbprinz hat er sich für unsere Werte und Überzeugungen im 2. Weltkrieg starkgemacht und nahm an der Landung in der Normandie als Mitglied der Irish Guard teil. Drei Monate später konnte er die Hauptstadt befreien und hat anschließend mitgeholfen, das Land wiederaufzubauen und Stabilität wiederherzustellen.
Großherzog Jean hat für unsere Freiheit, unsere Unabhängigkeit und die Einheit der Nation mitgekämpft, und wir werden ihm immer dankbar sein und seinem Engagement unseren höchsten Respekt zollen.
Von 1964 bis zum Jahr 2000 stand er an der Spitze des Landes. In diesen fast 36 Jahren als Staatschef hat der Großherzog Jean wichtige Etappen der Geschichte unseres Landes begleitet und uns durch gute und weniger gute Zeiten geführt. Seine enge Verbundenheit zur Natur, seine Rolle als oberster Pfadfinder sind bekannt, sein Respekt vor Mensch und Tier, seine Liebe und sein Einsatz für die schwächeren Mitglieder der Gesellschaft bleiben unvergesslich.
Ich habe für heute Morgen um 10:00 Uhr den Regierungsrat einberufen, um den weiteren Verlauf zu besprechen. Um 12:00 Uhr treffe ich mich mit dem Großherzog zu Schloss Berg. Das Staatsbegräbnis wird am Samstag den 4. Mai um 11:00 Uhr in der Kathedrale abgehalten.
Ein Familienmensch hat uns heute verlassen. Ein großer Staatsmann, ein Held, ein Vorbild - und ein lieber und gutherziger Mensch."