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"Neischmelz" ein Projekt von nationaler Bedeutung für Wohnen und Kultur
Die Regierung hat soeben zwei Entwürfe für Finanzierungsgesetze verabschiedet, um die Realisierung der ersten Phase des neuen Wohnviertels "NeiSchmelz" in Dudelange mit einer halben Milliarde Euro zu unterstützen. Im Zentrum der Stadt Dudelange werden auf einer Fläche von fast 36 Hektar die ehemaligen Stahlbrachen in ein modernes und ökologisches Stadtviertel mit hoher Lebens- und Wohnqualität umgewandelt.
Die überwiegende Mehrheit der 1.575 Wohnungen wird für erschwingliche Mietwohnungen bestimmt sein. Das vom Wohnraumfonds entwickelte Projekt - "NeiSchmelz" wird außerdem von einer starken kulturellen Komponente getragen: der Einrichtung des Nationalen Zentrums für öffentliche Sammlungen (Centre national des collections publiques - CNCP). Das CNCP wird nicht nur ein nationales Depot für die Lagerung von Kunstwerken sein, sondern auch ein Ort der Arbeit und des Austauschs für die zahlreichen Berufe, die mit der Erhaltung des beweglichen Kulturerbes verbunden sind.
Die Umnutzung einer Industriebrache
"NeiSchmelz" wird auf einer umgewidmeten Industriebrache von fast 36 Hektar entwickelt und basiert auf einem städtebaulichen Konzept, das sowohl die Realisierung eines neuen, nachhaltigen und innovativen Stadtviertels als auch die teilweise Erhaltung des industriellen Erbes ermöglicht.
Die 1.575 Wohnungen, die vollständig vom Wohnraumfonds entwickelt werden, bieten in 15 Jahren Platz für etwa 3.700 Menschen. Um eine ausgewogene Mischung aus Eigentümern und Mietern zu gewährleisten, sieht das Projekt Folgendes vor:
- 866 erschwingliche Mietwohnungen;
- 551 Wohnungen für den subventionierten erschwinglichen Verkauf;
- 158 Wohnungen im nicht subventionierten, preisgünstigen Verkauf.
"NeiSchmelz", ein beispielhafter Stadtteil mit hoher Lebensqualität
Der Stadtteil "NeiSchmelz" soll nach dem Prinzip der Funktionsmischung, aber auch der generationsübergreifenden und sozialen Mischung errichtet werden. So macht die Wohnfunktion mindestens 56% der gesamten geplanten Bruttofläche (ohne Parkplätze) aus. Darüber hinaus ist die Implementierung von Nahversorgungsgeschäften, Restaurants und Bistros, Arbeitsplätzen, Treffpunkten sowie Strukturen für Freizeit und Unterhaltung vorgesehen.
"NeiSchmelz" wird die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und der nachhaltigen Entwicklung integrieren. So sollen neue Bauformen angewendet werden, die weniger Land verbrauchen und allgemeinen ökologischen Kriterien sowie der regionalen Typologie des baulichen Erbes entsprechen. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die Lebensqualität der Bewohner gelegt.
Das Energiekonzept ist innovativ und das gesamte Quartier "NeiSchmelz" strebt eine CO2-Neutralität an. Die Erzeugung von elektrischer Energie wird durch Photovoltaik erfolgen. Das Dach des Walzwerks wird als Standort für Solar- und Photovoltaikanlagen genutzt werden. Die Europäische Union beteiligt sich mit 24 Millionen Euro an der Umsetzung des Energiekonzepts des Projekts "NeiSchmelz". Dieser Betrag entspricht einem Viertel der Unterstützung, die Luxemburg im Rahmen der Fazilität für Erholung und Widerstandsfähigkeit (FRR) - dem Kernstück von NextGenerationEU - zugewiesen wurde.
Der Bach "Diddelénger Baach" soll aufgewertet und sein Verlauf größtenteils beibehalten werden.
Nach den jüngsten Planungen des Wohnraumfonds wird es mindestens 15 Jahre dauern, bis dieses Projekt fertiggestellt ist. Wie bei den meisten größeren Wohnungsbauprojekten hat der Fonds du logement die sukzessive Realisierung in mehreren Phasen vorgesehen, um eine harmonische Integration des neuen Stadtteils in das bestehende Stadtgefüge der Stadt Dudelange zu ermöglichen.
Die Integration des Nationalen Zentrums für öffentliche Sammlungen
In Anwendung des Kulturentwécklungsplang 2018-2028 (KEP), der in seiner Empfehlung 33 den Bau eines "nationalen Depots für öffentliche Sammlungen" vorsieht, wurden mehrere Standorte für die Ansiedlung eines solchen Projekts in Betracht gezogen. Anfang 2020 zeichnete sich der Standort "NeiSchmelz" in Düdelingen ab, der auf den ersten Blick alle notwendigen Bedingungen erfüllte.
Die Gründe für die Notwendigkeit eines nationalen Zentrums für öffentliche Sammlungen sind vielfältig:
- Es besteht ein ständiger Mangel an Lagerräumen für das bewegliche kulturelle Erbe;
- Die Sammlungen unter optimalen Bedingungen lagern, damit ihre Erhaltung gewährleistet ist;
- Schutz der Objekte vor Katastrophen;
- Zusammenarbeit und Synergien zwischen Konservatoren, Forschern und Restauratoren, die an den Sammlungen arbeiten, zu schaffen.
Derzeit fehlt es kulturellen Einrichtungen aufgrund des Wachstums ihrer Sammlungen konstant an Lagerraum. Daher sind viele Institutionen immer auf der Suche nach neuen Depots, die jedoch oft nicht für die Lagerung von Erbgut unterschiedlichster Art geeignet sind.
"Es ist von größter Bedeutung, die Weitergabe des nationalen beweglichen Kulturerbes unter optimalen Bedingungen für künftige Generationen zu gewährleisten", betont Kulturministerin Sam Tanson. Die Aufgabe des neuen Nationalen Zentrums für öffentliche Sammlungen wird daher darin bestehen, diese Erhaltung zu verwalten, optimale Arbeitsbedingungen für Konservatoren, Forscher und Restauratoren zu schaffen und einen Ort für den Austausch von Wissen über das kulturelle Erbe und seine Erhaltung zu schaffen. Das Projekt umfasst auch Ausstellungsflächen.
Einige Zahlenangaben zu den beiden Gesetzentwürfen
Der Wohnraumfonds wird langfristig die Sanierung der industriellen Verschmutzung, die Erhaltung und Instandsetzung des architektonischen Erbes, die Aufwertung des Naturerbes durch die "Diddelénger Baach", die Durchführung der Erschließungsarbeiten sowie die Fertigstellung der Wohnungen der PAP "Nord", "Centre" und "Italie" realisieren.
Die finanzielle Beteiligung des Staates wurde auf insgesamt 507,5 Millionen Euro geschätzt und wird zunächst wie folgt aufgeteilt:
- Der Gesetzentwurf, der den Staat ermächtigt, sich an der Finanzierung der Sanierung und Aufwertung des Projektgebiets "NeiSchmelz" zu beteiligen.
- Der Haushaltsrahmen dieses Gesetzentwurfs in Höhe von 235 Millionen Euro setzt sich aus den Kosten für die Bodensanierung, die Umgestaltung des Wasserlaufs "Diddelénger Baach" und die Schaffung besonderer Infrastrukturen für den Standort "NeiSchmelz" zusammen. Die von diesem Gesetzentwurf abgedeckten Kosten werden vollständig vom Staat getragen.
- Der Gesetzentwurf, der den Staat ermächtigt, sich an der Finanzierung der Wohnbauentwicklung des Projekts "NeiSchmelz" zu beteiligen.
- Der Haushaltsrahmen dieses Gesetzentwurfs in Höhe von 272,5 Mio. EUR setzt sich aus den Kosten für die Erschließung und Entwicklung von Wohnungen für die PAP "Nord", "Zentrum" und "Italien" des Projekts "NeiSchmelz" zusammen. Die Kosten für die Erschließung des PAP "Süd" sind ebenfalls im vorliegenden Umfang enthalten. Die abgedeckten Kosten werden vom Wohnungsbauministerium gemäß dem geänderten Gesetz vom 25. Februar 1979 über die Wohnungsbauförderung bezuschusst.
Schließlich wird in den kommenden Jahren ein drittes Finanzierungsgesetz für den Bau der Wohnungen im PAP "Süd" sowie für das Nationale Zentrum für öffentliche Sammlungen, das einen Ausstellungsort, eine Werkstatt für die Restaurierung von Kunstwerken und Laboratorien umfasst, umgesetzt.
"Die Aufwertung des ehemaligen Stahlstandorts Dudelange ist das beste Beispiel für die öffentliche, erschwingliche und nachhaltige Wohnungsbauoffensive dieser Regierung. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der funktionalen und sozialen Mischung, der Kreislaufwirtschaft und dem Energiekonzept, das den zukünftigen Bewohnern eine hohe Lebensqualität bietet. Mit den vier Finanzierungsgesetzen Elmen, Wunne mat der Wooltz, Wëltgebond und nun NeiSchmelz werden innerhalb eines Jahres fast eine Milliarde Euro für erschwinglichen Wohnraum gebunden. Wir bauen für das Recht auf Wohnen, um denjenigen, die es am meisten brauchen, eine Perspektive für den Zugang zu Wohnraum zu geben", betonte der Minister für Wohnungsbau, Henri Kox.