Die Regierung führt ein neues System ein, um die Warnung der Bevölkerung bei drohender Gefahr zu gewährleisten

Die jüngsten Unwetter, insbesondere jene im Juli 2021, die Auswirkungen auf die gesamte Bevölkerung hatten, bestätigten die Entscheidung der Regierung aus dem Jahre 2020, die Arbeit an einem neuen Warnsystem fortzusetzen. Bei einem technischen Briefing am 4. März 2022 wurde die Konzeption eines Warnsystems über mehrere Kanäle vorgestellt, dessen Ziel es ist, ein Maximum der Bevölkerung zu erreichen, indem eine einzige Plattform verwendet wird, die mit mehreren Kommunikationskanälen verknüpft wird. So werden künftig die Warnungen der nationalen Behörden über diese Plattform versendet.

Die Warnung der Bevölkerung ist eine unverzichtbare Voraussetzung, damit Bürgerinnen und Bürger sich auf Ereignisse (vorhersehbarer Natur oder nicht) vorbereiten und notwendige Vorsichtsmaßnahmen zur Rettung von Personen und Gütern treffen können. Die Mission der Bevölkerungswarnung, die seit 2018 dem Innenminister obliegt, ist nämlich nicht nur in der Hitze des Gefechts zu vollführen, sondern auch im Vorfeld wichtig, um präventiv vorzugehen und die Resilienz zu erhöhen.

Um ein umfassendes, nationales, leistungsfähiges System, das über mehrere Kanäle funktioniert, aufbauen zu können, wurde in den letzten Monaten ein Konzeptentwurf erstellt, der auf einem Ansatz und einer Makroplanung beruht, die sich an die staatlichen Verwaltungen richten, die Warnungen herausgeben.

Bisher verfügt Luxemburg über eine mobile App "GouvAlert.lu", die 2018 eingeführt wurde, sowie über ein nationales und ein begrenztes zonales SMS-System, beides Kanäle, die am 18. Februar 2022 bei der von MeteoLux ausgegebenen roten Warnung eingesetzt wurden. Die mobile Anwendung wird zunächst aktualisiert, um die Ergonomie, insbesondere die Anzeige von Warnungen, zu verbessern und neue Funktionen einzuführen, die für die Einführung einer neuen regelmäßigen Teststrategie des Warnsystems erforderlich sind.

Aufgrund der bisherigen Erfahrungen und der Analysen der letzten Monate wurde festgestellt, dass das Warnsystem neben der Verbesserung der bestehenden Instrumente auf zwei verschiedenen Säulen beruhen muss: einerseits auf der Nutzung weiterer Technologien, die die Verbreitung von Nachrichten für Mobiltelefone sicherstellen, und andererseits auf der Festlegung interner Strukturen, die es allen Beteiligten ermöglichen, das Warnsystem auf koordinierte und standardisierte Weise zu nutzen.

Die Einrichtung der technischen Infrastruktur durch die Mobilfunknetzbetreiber, die den Versand von geolokalisierten SMS (location based SMS - LB-SMS) und von Nachrichten über Zellrundfunk (cell broadcast) ermöglicht, wird mit der Einrichtung einer zentralen Warnplattform einhergehen, die den Kern des künftigen Systems zur Warnung der Bevölkerung bildet und mit den verschiedenen Infrastrukturen verbunden sein wird. So wird eine strukturierte und koordinierte Kommunikation der verbreiteten Nachrichten gewährleistet, um ein Maximum der Bevölkerung zu erreichen. Die zentrale Warnplattform soll erweiterbar sein, so dass bei eventuellen zukünftigen Entwicklungen weitere Kommunikationsmittel wie Medien und soziale Netzwerke direkt erreicht werden können.

Die Mobilfunknetzbetreiber werden während des gesamten Prozesses einbezogen, um ihre Erfahrung einzubringen.

Pressemitteilung des Ministeriums des Innern und des Hochkommissariats für nationale Sicherheit (HCPN)

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