Die Antworten der Bürger bestätigen die Ziele des nationalen Leitprogramms für die Raumentwicklung

8 von 10 befürworten eine Reduzierung des Bodenverbrauchs, 89% fordern eine Überprüfung des Einflusses zukünftiger Bauprojekte auf den Bodenverbrauch und die Versieglung, 97% sehen Grünflächen als unverzichtbar für ihre Lebensqualität

"Am Kader vun zwou ILRES Ëmfroe si méi wei 2.000 Awunner zu Lëtzebuerg gefrot gi: d'Bedeitung vun der Liewensqualitéit, déi zukünfteg urban Entwécklung vum Land a den Ëmgang mat der begrenzter Ressource vum Buedem."

  1. ©MEA/DATer

    (de g. à dr.) Tommy Klein, managing Director chez ILRES ; Claude Turmes, ministre de l’Aménagement du territoire

    (de g. à dr.) Tommy Klein, managing Director chez ILRES ; Claude Turmes, ministre de l’Aménagement du territoire

  2. ©MEA/DATer

    (de g. à dr.) Tommy Klein, managing Director chez ILRES ; Claude Turmes, ministre de l’Aménagement du territoire

    (de g. à dr.) Tommy Klein, managing Director chez ILRES ; Claude Turmes, ministre de l’Aménagement du territoire

Der Rahmen und die Ziele der beiden Umfragen

Im Rahmen der Erstellung des nationalen Leitprogramms für die Raumentwicklung (Programme directeur d'aménagement du territoire, PDAT2023) hat die Abteilung für Raumentwicklung beschlossen, zwei Umfragen (Erste Umfrage – Lebensqualität und zukünftige Stadtentwicklung; Zweite Umfrage: Bodenversieglung und Bodenverbrauch) in Luxemburg mit ILRES durchzuführen. Ziel war es, die Meinung der Bürger zu raumplanungsrelevanten Themen zu erfassen. Für Claude Turmes, Minister für Raumentwicklung, ist es wichtig, "die Bewohner in die Entscheidungen einzubeziehen, da sie direkt von den strategischen Ausrichtungen der Raumentwicklung betroffen sind. Die durchgeführten Umfragen bestätigen unsere bisherigen Bemühungen und Strategien im PDAT2023-Projekt".

Politische Ziele des PDAT2023 bestätigt

Der PDAT2023-Entwurf hält an drei politischen Zielen fest, die wirtschaftliche Entwicklung und Umweltschutz miteinander verbinden, um die Lebensqualität der Einwohner und die wirtschaftliche und soziale Attraktivität des Landes zu erhalten. Es handelt sich um folgende Ziele:

  • Den Verbrauch und die Versiegelung von Böden schrittweise zu reduzieren;
  • Konzentration der Entwicklung auf die am besten geeigneten Gebiete;
  • Stärkung der grenzüberschreitenden territorialen Raumentwicklung.

"Wenn ich die Antworten der Einwohner sehe, freue ich mich, dass die Ziele des PDAT2023-Entwurfs ihren Wünschen entsprechen und somit bestätigt werden. Grünflächen und lokale Dienstleistungen bilden dabei die Grundlage für eine optimale Lebensqualität. Um die Ziele und Wünsche der Bewohner zu erreichen, ist es notwendig, eine neue Kultur der Raumplanung zu etablieren", betonte Claude Turmes. Weiter führte Claude Turmes aus "der Boden ist ein Allgemeingut, das wir schützen müssen, und die Ausweitung der Bebauungspläne (PAG) auf der grünen Wiese ist keine Notwendigkeit. Die Schaffung von vor allem bezahlbarem Wohnraum zu beschleunigen und die Erhaltung der Lebensqualität zu gewährleisten, stehen nicht im Widerspruch zueinander, sondern gehen vielmehr Hand in Hand".

Die Erstellung des PDAT2023-Entwurfs, der ein Referenzdokument für die Raumentwicklung der nächsten Jahrzehnte darstellt, ist das Ergebnis eines Abstimmungs- und Austauschprozesses zwischen den verschiedenen staatlichen Behörden und den Bürgern. Dieser partizipative Prozess begann 2018 und ermöglichte es den Einwohnern, sich mit den Herausforderungen der Raumentwicklung auseinanderzusetzen und sich an den Debatten zu beteiligen. Dieser partizipative Prozess wurde während der gesamten Ausarbeitung des Leitprogramms durchgeführt und kann in Anhang IV des Entwurfs des PDAT2023 eingesehen werden, der unter www.dater.lu abrufbar ist.

Erste Umfrage – Lebensqualität und zukünftige Stadtentwicklung

Lebensqualität in der derzeitigen Umgebung

Jeder zweite Bewohner (54%) beurteilt die Umgebung, in der er lebt, als sehr gut oder sogar ausgezeichnet. Der Zugang zum Wald (60%), die Sauberkeit (55%) und die Ruhe (49%) sind positive Aspekte ihrer bewohnten Umgebung. Am zufriedensten sind die Bewohner der Stadt Luxemburg (67%), die in der Stadt (62%) oder in einer Wohnung (63%) leben. Die am wenigsten zufriedenen Befragten leben im Norden des Landes (31%) und auf dem Land (23%).

In der Nähe der Wohnung wirken sich folgende Elemente positiv auf die Lebensqualität der Bewohner aus: öffentliche Verkehrsmittel und Parks oder Grünflächen 86%; Wanderwege 83%; Gesundheitsversorgung (Ärzte, Krankenhaus) 80%; Einkaufsmöglichkeiten (in der Nähe oder in Zentren) 79%; Naherholungsgebiete 72%; Restaurants und Cafés 70%; Radwege, Kultur- und Bildungsangebote 68%; Fußgängerzonen 65%; Verwaltungs- und Finanzdienstleistungen 58%; neue Wohnungen 25%.

Wege zur Gestaltung der Zukunft

In Bezug auf das Parken von Autos bevorzugen zwei Drittel der Bewohner (66%) einen Parkplatz vor ihrer Haustür statt eines ruhigen Treffpunkts in 100 m Entfernung (davon 72% mit Kindern und 68% mit Garage). 26% bevorzugen eher das Gegenteil, und von diesen haben 43% derzeit keinen Parkplatz. 57% würden gerne in einer autofreien Gegend leben, wobei dieser Anteil bei den 16- bis 44-Jährigen auf 65% ansteigt. 37% können sich nicht vorstellen, in einer autofreien Gegend zu leben: 46% der über 45-Jährigen und 40% derjenigen, die bereits eine Garage haben.

Was die Erwartungen der Bewohner in Bezug auf Geschäfte und Dienstleistungen in ihrer Nachbarschaft betrifft, so halten 81% dieses Angebot für wichtig, insbesondere für diejenigen, die in der Stadt leben (88%) oder die bereits über ein solches Angebot in ihrer Wohnumgebung verfügen (86%).

Um Natur in die Stadt zu bringen, werden Grünflächen als unverzichtbar angesehen, wobei Obstgärten mehr Interesse wecken als Dachbegrünungen: 97% Grünflächen oder Parks, in denen man spazieren gehen kann; 89% Straßen mit Bäumen oder kleinen Flächen mit Vegetation; 69% Obstgärten; 59% Gemeinschaftsgärten; 54% begrünte Dächer oder Fassaden.

Zweite Umfrage: Bodenversieglung und Bodenverbrauch

Um den Boden und seinen Verbrauch zu schützen, befürworten 8 von 10 Einwohnern Beschränkungen: 83% sprachen sich für eine Obergrenze für den Bodenverbrauch aus; 79% sprachen sich für eine Begrenzung der Bodenversiegelung bei zukünftigen Bauprojekten aus; 89% stimmten zu, die Auswirkungen zukünftiger Großbauprojekte auf den Bodenverbrauch zu bewerten; 73% waren der Meinung, dass die derzeitigen Großbauprojekte, die dem Ziel der Begrenzung des Bodenverbrauchs widersprechen, angepasst werden sollten, und 15 % waren der Meinung, dass sie gestoppt werden sollten.

Bewertung der fünf Vorschläge für die Raumentwicklung

In Bezug auf fünf Vorschläge zur Raumplanung bewerten die Bewohner die Förderung einer multifunktionalen Nutzung öffentlicher Gebäude (88%), vertikale Mischung (84%), eine höhere Bauweise von Gebäuden in der Stadt (77%), die Verdichtung bestehender Viertel (64%) und den Umbau und Umwidmung von Parkplätzen und Boulevards (58%) als gute Ideen.

Anzumerken ist, dass 62% dafür sind, dass zukünftige Stadtviertel kleinere Wohnflächen zugunsten von Gemeinschaftsflächen aufweisen sollten. Was die Auswirkungen der Entwicklungen auf die Landschaftsqualität und die Lebensqualität angeht, so wirken sich die Grünflächen in der Umgebung positiv auf die Landschaftsqualität (86%) und die Lebensqualität (87%) aus.

Bau von neuen Einkaufszentren

Die Zugänglichkeit (40%) und die Umweltfreundlichkeit (39%) sind die beiden wichtigsten Kriterien für die Einrichtung eines neuen Einkaufszentrums. Das Angebot (31%), die Lage (29%) und die Größe des Parkplatzes (28%) sind fast ebenso wichtig, während die Auswirkungen auf die Landschaft nur 19% ausmachen.

62% bevorzugen den Bau eines neuen, kleineren Einkaufszentrums in einem Stadtgebiet, das mit öffentlichen Verkehrsmitteln und sanfter Mobilität erreichbar ist, und nur 32% bevorzugen den Bau eines neuen Einkaufszentrums außerhalb eines Stadtgebiets, das hauptsächlich mit motorisierten Verkehrsmitteln und dem Individualverkehr erreichbar ist.

Wohnungsbau

Wenn ein Eigentümer sein Grundstück nicht verkaufen möchte, obwohl neue Wohnungen gebaut werden müssen, sollten folgende Antworten gegeben werden

  • 47% sind der Meinung, den Eigentümer durch eine Erhöhung der Steuern auf sein Grundstück zum Verkauf zu bewegen (58% unter den Einwohnern der Stadt Luxemburg; 56% unter den Ausländern außer Portugiesen; 54% unter den 55-Jährigen und Älteren);
  • 35% sind für eine Ausweitung des Baugebiets im PAG;
  • 64% sind für höhere Steuern für Eigentümer, die Baugrundstücke besitzen und diese nicht verkaufen.

Generationsübergreifendes Wohnen

Die Älteren scheinen eher daran interessiert zu sein, mit den Jüngeren zusammenzuleben als umgekehrt: 82% sind für die Förderung des generationenübergreifenden Wohnens (54% unter den 55-64-Jährigen) gegenüber 12% (davon 20% unter den 16-34-Jährigen).

Pressemitteilung der Abteilung für Raumentwicklung

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