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Präsentation der Vereinbarung über die "Renaturierung der Alzette"
Biodiversität und Anpassung an den Klimawandel - EU-Finanzierung für die Renaturierung der Alzette
- EIB-Darlehen von neun Millionen Euro für die Renaturierung der Alzette und ihres Zuflusses Petruss mitten in Luxemburg.
- Wiederherstellung des natürlichen Flussprofils und Laufs von Alzette und Petruss, mehr Biodiversität und Realisierung natürlicher Lösungen für ein geringeres Hochwasserrisiko.
- Das Projekt erhält Mittel aus der Fazilität für Naturkapital des LIFE-Programms der Europäischen Union.
Die Ministerin der Finanzen, Yuriko Backes, die Ministerin für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung, Joëlle Welfring, und der Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), Kris Peeters, haben am 30. März 2023 eine Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Großherzogtum Luxemburg und der EIB für die Renaturierung der Alzette und ihres Nebenflusses Petruss vorgestellt. Die Arbeiten betreffen die Renaturierung eines Abschnitts der Alzette in der Gemeinde Steinsel sowie eines Abschnitts der Petruss in Luxemburg-Stadt. Das Projekt wird durch ein EIB-Darlehen von neun Millionen Euro aus der Fazilität Naturkapital des LIFE-Programms der EU unterstützt.
Bei einem Besuch in Steinsel konnten sich die Teilnehmenden anhand eines bereits renaturierten Abschnitts ein Bild vom Projektergebnis machen. Das vom luxemburgischen Ministerium für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung und dem Wasserwirtschaftsamt koordinierte Projekt ist Teil eines größeren Programms, das langfristig die Renaturierung des Flusssystems der Alzette von Luxemburg-Stadt bis nach Mersch zum Ziel hat.
Die Renaturierung der Petruss ist außerdem Teil einer groß angelegten Umweltsanierung des Petrusstals, die geschädigte und veränderte Ökosysteme wiederherstellen soll. Das Projekt wird in mehreren Abschnitten durchgeführt und den Flussläufen, die derzeit stark verbaut sind, wieder einen natürlicheren Verlauf geben. Die Ufer werden außerdem so gestaltet, dass natürliche Lebensräume für Tiere und Pflanzen entstehen. Die Pflanzung von Ufergehölzen und die Abfolge unterschiedlicher Ufervegetation schaffen einen ökologischen Korridor. Das Wasser fließt durch die Renaturierung natürlicher und langsamer, sodass das Hochwasserrisiko sinkt. Es handelt sich um eine naturbasierte Maßnahme zur Anpassung an die Risiken des Klimawandels, die den Hochwasserschutz in der Hauptstadt des Großherzogtums und flussabwärts verbessert.
Das Projekt wird zudem die Petruss und die Alzette wieder miteinander verbinden, wobei ein sanfteres Gefälle und eine Fischtreppe an ihrem Zusammenfluss geschaffen werden. Das Renaturierungsprogramm basiert auf einer eingehenden Untersuchung der natürlichen und
anthropogenen Entwicklung des Alzettetals. Die Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den anliegenden Gemeinden. Dort, wo bereits renaturiert wurde, entstehen Lebensräume und beginnen sich Arten wie der Biber wieder anzusiedeln.
Das Projekt ist Teil der Fazilität für Naturkapital (Natural Capital Financing Facility – NCFF) des LIFE-Programms der EU. Dieses Instrument unterstützt Projekte, die der Biodiversität und/oder der naturbasierten Klimaanpassung dienen. So wurden bereits mehrere Programme zur Renaturierung von Flüssen in verschiedenen EU-Ländern erfolgreich finanziert. Das luxemburgische Projekt, das als letztes ausgewählt wurde, bringt die Fazilität zum Abschluss. (Die finanzielle und technische Unterstützung wird unter der InvestEU-Beratungsplattform fortgesetzt.)
Nach den Ansprachen der beiden Ministerinnen und des EIB-Vizepräsidenten und der Vorstellung des allgemeinen Rahmens der Machbarkeitsstudie erläuterte Micha Bunusevac, Geschäftsführer des Planungsbüros MB, das Projekt im Detail (siehe beigefügte Powerpoint-Präsentation).
Ministerin der Finanzen, Yuriko Backes: "Ich bin stolz darauf, dass wir unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit der EIB durch die heutige Vereinbarung fortführen. Die finanzielle Unterstützung durch den Staat, Kommunen und multilaterale Einrichtungen ist unerlässlich, um die für den Umweltschutz erforderlichen Investitionen zu fördern. Die finanzierten Bauarbeiten werden nicht nur die natürliche Flussdynamik der Alzette wiederherstellen, was sich positiv auf Biodiversität, Freizeitaktivitäten, Hochwasserschutz und Landschaftsgestaltung auswirkt, sondern auch Möglichkeiten für den Klimaschutz und eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der Region eröffnen."
Ministerin für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung, Joëlle Welfring: "Ich freue mich über diese vorbildliche und wichtige Zusammenarbeit bei der Renaturierung der Alzette. Dieses Projekt ist ein Musterbeispiel für den Umgang mit Klimafolgen. Durch die Renaturierung wird zum einen der Hochwasserschutz verbessert, zum anderen speisen die wiederhergestellten Feuchtgebiete weiterhin das Grundwasser und die Fließgewässer und mildern so die Auswirkungen von Dürren. Darüber hinaus fördert die Renaturierung auch die Biodiversität, indem sie die ökologische Vernetzung wiederherstellt und gleichzeitig die Wasserqualität auf natürliche Weise verbessert."
EIB-Vizepräsident, Kris Peeters: "Die von den luxemburgischen Behörden unternommenen Anstrengungen und die Qualität der an der Alzette und an der Petruss in Angriff genommenen Projekte sind bemerkenswert. Wir freuen uns, an diesen Investitionen mit ausgeprägter Umwelt- und Klimakomponente beteiligt zu sein. Ihre Auswirkungen auf die Ökosysteme und die Wiederherstellung der Artenvielfalt werden schnell messbar und für die Anwohnenden, die von einem verbesserten Hochwasserschutz profitieren, unverzichtbar sein: eine Win-Win-Situation für die Umwelt und die Bürgerinnen und Bürger. Umso mehr freuen wir uns, dass dieses Projekt, das nun das Gütesiegel des LIFE-Programms trägt, voll in Einklang mit dem europäischen Grünen Deal steht, der die Renaturierung von 25 000 Kilometern Fließgewässern bis 2030 vorsieht."
EU-Kommissar für Umwelt, Meere und Fischerei, Virginijus Sinkevičius: "Wir begrüßen das Engagement der luxemburgischen Behörden für die Renaturierung von Alzette und Petruss. Der Kampf gegen die Verschlechterung unserer Ökosysteme und die Umkehrung ihrer künstlichen Nutzung ist von großer Bedeutung für das Wohlergehen von Tieren, Pflanzen und Menschen. Wir freuen uns daher, dass die Fazilität für Naturkapital des LIFE-Programms es uns ermöglicht, solche Renaturierungsprojekte in ganz Europa zu unterstützen."
Die Europäische Investitionsbank
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die 27 Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt in der EU und in anderen Teilen der Welt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Die EIB ist in rund 160 Ländern tätig und gehört zu den weltweit größten multilateralen Geldgebern für Klimafinanzierungen. Weitere Informationen unter www.eib.org
Die Fazilität für Naturkapital
Die Fazilität für Naturkapital (NCFF) ist ein Finanzierungsinstrument, das Finanzierungsmittel der EIB und Mittel der Europäischen Kommission aus dem Programm für die Umwelt- und Klimapolitik (LIFE) der Europäischen Union kombiniert. Sie hat Projekte in den Bereichen Biodiversität und naturbasierte Anpassung an den Klimawandel gefördert. Die Finanzierungen stammten aus eigenen Mitteln der EIB, für die eine Garantie in Höhe von 50 Millionen Euro und technische Hilfe von 10 Millionen Euro aus dem LIFE-Programm bereitgestellt wurden. Die NCFF ist nicht mehr für neue Projekte offen. Künftige Projekte, die Biodiversitätsziele unterstützen, können jedoch im Rahmen von InvestEU finanziert werden und so zur Umsetzung des europäischen Grünen Deals beitragen. Die EIB bietet über die InvestEU-Beratungsplattform weiterhin spezielle Beratungsdienste für solche Projekte an.
Mehr Informationen über die Finanzierung von Naturschutz und naturbasierten Lösungen finden Sie hier: Investing in Nature – A Practical Guide for Europe (nur EN).
Pressemitteilung des Ministeriums der Finanzen, des Ministeriums für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung und der Europäischen Investitionsbank (EIB)