Forum fir d'Zesummeliewen an eise Gemengen, Un-terzeichnungszeremonie des "Gemengepakt vum in-terkulturellen Zesummeliewen" und offizielle Über-gabe des "Bürgerleitfadens" in Niederanven

Thema der Veranstaltung: "Wir sind alle Expert·inn·en für das Zusammenleben! Wege für ein gutes Funktionieren der Kommission für das Zusammenleben (CCVEI) und eine effiziente Zusammenarbeit mit den politischen Entscheidungsträger und Entscheidungsträgerinnen".

Am Mittwoch, den 27. November 2024, fand die 13. Ausgabe des Forum fir d'Zesummeliewen an eise Gemengen (früher GRESIL) im Centre Polyvalent "A Schommesch" in Niederanven statt. 

An dieser Veranstaltung nahmen rund 200 Personen teil, darunter Politiker, Gemeindevertreter, Mitarbeiter der Gemeinden sowie Mitglieder der kommunalen Kommissionen für interkulturelles Zusammenleben. Zusammen repräsentierten sie rund 65 Gemeinden und Vereine, die sich für das interkulturelle Zusammenleben einsetzen.

Die Sitzung wurde von Fréd Ternes, Bürgermeister der Gemeinde Niederanven, eröffnet, gefolgt von einem Begrüßungswort des Ministers für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen, Max Hahn.

Im ersten Teil der Veranstaltung unterzeichneten die Gemeinden Bertrange und Esch-sur-Alzette den "Gemengepakt vum interkulturellen Zesummeliewen" mit dem Minister für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen, Max Hahn, in Anwesenheit des Präsidenten des SYVICOL, Emile Eicher.

Im Anschluss daran überreichte Minister Max Hahn den Gemeinden Beaufort, Erpeldingen-sur-Sûre, Esch-sur-Sûre, Fischbach und Goesdorf (entschuldigt) ihren personalisierten "Bürgerleitfaden".

Der zweite Teil des Forum fir d'Zesummeliewen widmete sich dem Thema "Wir sind alle Expert·inn·en des Zusammenlebens! Wege für ein gutes Funktionieren der Kommission für interkulturelles Zusammenleben (CCVEI) und eine effiziente Zusammenarbeit mit den politischen Entscheidungsträger und Entscheidungsträgerinnen". In seiner Grundsatzrede betonte Minister Max Hahn die wichtige Rolle der kommunalen beratenden Kommissionen für interkulturelles Zusammenleben (CCVEI) bei der Förderung des interkulturellen Zusammenlebens auf lokaler Ebene.

SYVICOL-Präsident Emile Eicher wiederum sprach darüber, wie die Politiker als treibende Kraft für eine gute Zusammenarbeit zwischen den Akteuren des Zusammenlebens auf lokaler Ebene agieren können.

Anschließend hatten die Teilnehmer in Niederanven die Gelegenheit, an praktischen Workshops zu den Aufgaben der Kommission für interkulturelles Zusammenleben (CCVEI) teilzunehmen, um gemeinsam Wege für ein gutes Funktionieren dieses Gremiums und für eine effektive Zusammenarbeit mit den Politikern auf lokaler Ebene zu finden.

ASTI, SYVICOL, CEFIS, die Gemeinde Niederanven und das Ministerium für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen, die Mitorganisatoren dieser Veranstaltung, möchten allen Anwesenden für ihre aktive Teilnahme an dieser Plattform des Austauschs und der Begegnung danken.

Das Forum fir d'Zesummeliewen an eise Gemengen

Das Forum fir d'Zesummeliewen an eise Gemengen bietet den Gemeinden eine Plattform für Zusammenkunft, Austausch, Schaffung von Synergien, Information, Weiterbildung und Unterstützung rund um die Themen des interkulturellen Zusammenlebens auf lokaler Ebene. Die nächste Sitzung ist für das Frühjahr 2025 geplant.

Die Dokumentation dieser Ausgabe des Forum fir d'Zesummeliewen wird in Kürze unter dem Link www.gemengen.zesummeliewen.lu/forum-fir-dzesummeliewen/ abrufbar sein.

Der "Gemengepakt" (kommunaler Pakt des interkulturellen Zusammenlebens)

Mit dem Gesetz vom 23. August 2023 über das interkulturelle Zusammenleben wurde der "Gemengepakt" (kommunaler Pakt für das interkulturelle Zusammenleben) geschaffen, der zur Umsetzung des interkulturellen Zusammenlebens auf lokaler Ebene beiträgt.

Seit Inkrafttreten des Gesetzes über das interkulturelle Zusammenleben am 1. Januar 2024 haben 35 Gemeinden den "Gemengepakt" unterzeichnet.

Mit der Unterzeichnung des "Gemengepakt" verpflichten sich eine Gemeinde oder eine Gruppe von Gemeinden, das SYVICOL und das Ministerium für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen zu einer engen Zusammenarbeit im Hinblick auf einen mehrjährigen und partizipativen Prozess, bei dem der Zugang zu Informationen, die Beteiligung aller Personen, die auf dem Gebiet der Gemeinde wohnen oder arbeiten, sowie die Bekämpfung von Rassismus und jeglicher Form von Diskriminierung im Vordergrund stehen.

Der "Gemengepakt" ist in thematische Zyklen angelegt, die in fünf Schritten ablaufen:

  • Politisches Engagement
  • Bestandsaufnahme
  • Bürgerworkshops, die konkrete Maßnahmen ausarbeiten
  • Einführung konkreter Maßnahmen
  • Bewertung der geleisteten Arbeit

Der "Gemengepakt" baut auf dem Pilotprojekt "Pakt vum Zesummeliewen" (2021-2023) auf, an dem 32 Gemeinden teilgenommen haben.

Die Umsetzung des "Gemengepakt" wird eng vom Ministerium, seinen Vertragspartnern ASTI und CEFIS sowie fünf Beraterinnen und Beratern für interkulturelles Zusammenleben begleitet. Letztere stellen ihr Fachwissen zur Verfügung und transportieren bewährte Praktiken zwischen den teilnehmenden Gemeinden. Andere Partner, insbesondere lokale Akteure, sind aufgerufen, sich an der Gestaltung und Umsetzung des interkulturellen Zusammenlebens auf dem Gebiet ihrer Gemeinde zu beteiligen.

Im Rahmen des "Gemengepakt" können den Gemeinden verschiedene Hilfen gewährt werden:

  • ein jährlicher Zuschuss von höchstens 30.000 € pro Gemeinde für die Kosten eines Koordinators für den kommunalen Pakt,
  • ein jährlicher Zuschuss von 3.000 €, 5.000 € oder 8.000 € zur Deckung der Kosten für die Umsetzung des "Gemengepakt" (abhängig von der Anzahl der Gemeinderäte) und
  • ein jährlicher Zuschuss von 5 € für jeden Einwohner der Gemeinde und jeden grenzüberschreitenden Arbeitnehmer, dessen Arbeitsort sich in der Gemeinde befindet und der am 31. Dezember des laufenden Jahres am Bürgerpakt teilnimmt.

Der "Bürgerleitfaden"

Der "Bürgerleitfaden" wurde vom Familienministerium in Zusammenarbeit mit dem SYVICOL und interessierten Gemeinden erstellt. Er erscheint standardmäßig in fünf Sprachen und besteht aus zwei Teilen: Der informative Teil "Ich entdecke meine Gemeinde" lädt dazu ein, die Gemeinde zu entdecken, indem er über ihre Zusammensetzung, die lokale Infrastruktur, das Bildungswesen, die Kultur, die Vereine informiert und einen Überblick über die angebotenen Aktivitäten gibt. Der zweite Teil "Ich engagiere mich in meiner Gemeinde" ist interaktiv und spielerisch und bietet Ideen für das Engagement und die Interaktion zwischen Mitbürgern, beim Ehrenamt, beim Lernen, in der Sprachpraxis oder auch in der politischen Partizipation.

Bisher haben 33 Gemeinden ihren personalisierten "Bürgerleitfaden" erhalten.

Bei der Erstellung der "Bürgerleitfäden" wurde alphabetisch und nach Interessensbekundung vorgegangen.

Mitgeteilt vom Ministerium für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen, der Gemeinde Niederanven, der Association de soutien aux travailleurs immigrés (ASTI), dem Centre d'étude et de formation interculturelles et sociales (CEFIS) und dem Syndicat des villes et communes luxembourgeoises (SYVICOL).