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Eröffnung des neuen Nationalen Zentrums für Gewaltopfer – Aufnahme, Betreuung und Unterstützung für alle Opfer von Gewalt
Am 28. April 2025 hat Yuriko Backes, Ministerin für Gleichstellung und Diversität, das neue Nationale Zentrum für Gewaltopfer, kurz "CNVV", im Beisein von Claude Meisch, Minister für Bildung, Jugend und Kinder, Martine Deprez, Ministerin für Gesundheit und soziale Sicherheit, Elisabeth Margue, Ministerin der Justiz, sowie Vertreterinnen und Vertretern der Kriminalpolizei und des Luxemburger Roten Kreuzes, eingeweiht.
Ab dem 29. April 2025 bietet das CNVV allen volljährigen und minderjährigen Opfern jeglicher Form von Gewalt (körperliche, sexuelle, psychische Gewalt) uneingeschränkten Zugang, professionelle Betreuung, ein offenes Ohr und ambulante Versorgung vor Ort und garantiert die schnellstmögliche Aufnahme in der Notaufnahme. Ziel dieses innovativen Projekts ist die Verbesserung der Begleitung von Gewaltopfern durch ein multidisziplinäres Team, das an einem einzigen Ort Hilfe anbietet und in Zusammenarbeit mit anderen operativen Partnern eine umfassende Betreuung ermöglicht. Die Betreuung basiert auf vier Säulen:
- psychosoziale Unterstützung,
- medizinische Unterstützung,
- polizeiliche Intervention, sowie die Möglichkeit Anzeige zu erstatten,
- rechtliche Informationen.
Die neue Struktur ist als ergänzende Kontaktstelle zum nationalen Opferschutzsystem konzipiert und bietet außerhalb der Bürozeiten bestehende Dienste, eine Anlaufstelle, ein offenes Ohr und gezielte Hilfe, die auf die Bedürfnisse und Anliegen jedes Opfers zugeschnitten ist. Bei Bedarf sorgt das Zentrum auch für die Weitervermittlung der Opfer an spezialisierte Dienste für die mittel- und langfristige Betreuung.
Heute beginnt die Pilotphase des CNVV, dessen Angebot mittelfristig ausgebaut werden soll, so dass das CNVV ab 2026 rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche geöffnet sein wird.
Die Ministerin für Gleichstellung und Diversität, Yuriko Backes, bedankte sich zunächst bei den Vertreterinnen und Vertretern des Luxemburger Roten Kreuzes, der beteiligten Ministerien, der Polizei, der Justizbehörden und den Partnern vor Ort für ihren konstruktiven Beitrag zur Konzeption dieser neuen Struktur und zu ihrer operativen Umsetzung. Nach Ansicht der Ministerin kann das CNVV sein volles Potenzial nur dann entfalten, wenn alle Akteure optimal zusammenarbeiten, um eine angemessene Betreuung der Opfer von Gewalt zu gewährleisten.
Ministerin Backes betonte, dass die Schaffung des CNVV ein historisches Projekt im Rahmen des Regierungsprogramms sei, das langjährigen Forderungen nationaler und internationaler Akteure, insbesondere der GREVIO (Expertengruppe des Europarates zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt), entspreche.
Die Ministerin erklärte: "Für mich ist dieses Projekt eine Herzensangelegenheit, die darauf abzielt, den Weg der Opfer in Luxemburg zu verbessern und zu professionalisieren und gleichzeitig ihre erneute Viktimisierung zu verhindern. Meine Botschaft ist klar: Sie sind nicht allein, es gibt Hilfe! Dieser Satz darf keine leere Worthülse bleiben. Ich bin überzeugt, dass der CNVV in dieser Hinsicht einen echten Mehrwert für das bestehende Netzwerk darstellt."
Claude Meisch, Minister für Bildung, Kinder und Jugend, freut sich, dass "das CNVV auch Kinder und Jugendliche aufnimmt, die Opfer von Gewalt geworden sind. Ihnen einen sicheren und geschützten Ort zu bieten, ist ein wichtiges Anliegen unserer nationalen Politik zugunsten der Kinderrechte. Durch das Engagement des nationalen Kinderbüros können wir eine schnelle, koordinierte und bedarfsgerechte Betreuung der jungen Opfer gewährleisten."
Elisabeth Margue, Ministerin der Justiz, die von Anfang an an der Entwicklung und Umsetzung des CNVV beteiligt war, betont: "Seit Beginn meiner Amtszeit habe ich die Bekämpfung von Gewalt zu einer Priorität gemacht und geeignete Reformen auf den Weg gebracht, insbesondere im Hinblick auf häusliche und sexuelle Gewalt. Mit der Einrichtung dieses Zentrums verfolgen wir einen ganzheitlichen, opferzentrierten Ansatz, indem wir die wichtigsten Ressourcen und Hilfsangebote an einem Ort bündeln. Jedes Opfer kann dort die notwendigen rechtlichen Informationen erhalten."
Die Ministerin für Gesundheit und soziale Sicherheit, Martine Deprez, betont: "Niemand sollte mit Gewalt allein durchstehen müssen. Das CNVV ist eine konkrete Antwort auf dieses dringende Bedürfnis und ein wichtiger Schritt in unserem Bestreben, die Versorgungsketten besser zu strukturieren Es soll ein offenes Ohr, Orientierung und schnellen Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung bieten, insbesondere über die Notfalldienste. Dieses Pilotprojekt verdeutlicht die Stärke der Zusammenarbeit zwischen den Institutionen im Dienste der Opfer.“
Ashanti Berrend, Leiterin des CNVV des Luxemburger Roten Kreuzes, bekräftigt: "Das CNVV ist ein wichtiger Fortschritt für Opfer von Gewalt, da ein multidisziplinäres Team an einem einzigen Ort Hilfe, Orientierung und die Möglichkeit einer umfassenden Betreuung bietet."
Nationales Zentrum für Opfer von Gewalt |
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Kontakt CNVV:
Adresse: 3A, Val Ste Croix, L-1371 Luxemburg Straßenbahn-/Bushaltestelle: Stäreplaz – Etoile Telefon: (+352) 27 55 53 15 Email: info.cnvv@croix-rouge.lu |
Öffnungszeiten des CNVV:
Montag bis Donnerstag: 17.00 - 00.00 Uhr Freitag: 18.00 - 2.00 Uhr Samstag: 10:00 - 2:00 Uhr Sonntag: 10:00 - 00:00 Uhr |
Pressemitteilung des Ministeriums für Gleichstellung und Diversität, des Ministeriums für Bildung, Kinder und Jugend, des Ministeriums für Gesundheit und soziale Sicherheit und des Ministeriums der Justiz