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ADEM organisiert die Konferenz der Arbeitsverwaltungen der Großregion – Neue Impulse für eine stärkere grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Am 19. und 20. Juni 2025 fand in Luxemburg und Schengen die diesjährige Konferenz der Arbeitsverwaltungen der Großregion statt. Vertreterinnen und Vertreter der öffentlichen Arbeitsverwaltungen aus Luxemburg, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, der französischen Region Grand-Est sowie aus Ostbelgien und der Wallonie kamen zusammen, um aktuelle Herausforderungen und Zukunftsaussichten des grenzüberschreitenden Arbeitsmarktes zu diskutieren.
Die Konferenz wurde von Isabelle Schlesser, Direktorin der ADEM, eröffnet. In ihrer Begrüßung betonte sie die Notwendigkeit einer noch engeren regionalen Zusammenarbeit – gerade in einer Zeit, in der die Kluft zwischen den gesuchten und tatsächlich vorhandenen Qualifikationen am Arbeitsmarkt stetig wächst und Unternehmen zunehmend Schwierigkeiten haben, passende Fachkräfte zu finden.
In einem Impulsreferat betonte Gastreferentin Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, wie wichtig es ist, Menschen nicht nur in Arbeit zu bringen, sondern sie dort auch langfristig zu halten. Ein besonderer Fokus lag auf der Frage, wie Fördern und Fordern in Einklang gebracht werden können – mit dem Ziel, individuelle Unterstützung mit klaren Erwartungen an Eigeninitiative zu verbinden. Andrea Nahles: "Wir haben in Deutschland einen zweigeteilten Arbeitsmarkt: Auf der einen Seite sehen wir Fachkräftemangel – auf der anderen steigende Arbeitslosigkeit und das Risiko, dass sie sich verfestigt. Gerade dann, wenn verwertbare Qualifikationen fehlen. Bei den Menschen, die arbeitssuchend sind, haben wir 2/3 mit schlechter oder ohne Qualifikation und oft mehr als einem Vermittlungshemmnis. Gleichzeitig steigen die Anforderungen ständig. Genau hier setzen wir an, indem wir Arbeitsuchende individuell beraten und begleiten und indem wir in Qualifizierung investieren. Aber wir Fördern nicht nur, wir setzen auch darauf, dass die Menschen mit uns arbeiten und sich selbst darum bemühen, einen Job zu finden. Wichtig ist die Balance zwischen "Fördern und Fordern."
Im Mittelpunkt der anschließenden Diskussionen standen dabei zentrale Themen wie gezielte Qualifizierungsmaßnahmen, die Förderung von Eigenverantwortung bei Arbeitsuchenden sowie die Notwendigkeit für die Arbeitsverwaltungen, auf die sich ändernden Bedürfnisse ihrer Kundinnen und Kunden zu reagieren. Die Arbeitsverwaltungen der Partnerregionen stellten aktuelle Projekte vor und tauschten sich über bewährte Praktiken aus.
Im Rahmen des kulturellen Programms der Veranstaltung wurde den Teilnehmenden eine Führung durch das symbolträchtige Dorf Schengen – ein zentraler Ort der europäischen Integration – sowie eine Besichtigung des schwimmenden Museumsschiffs angeboten. Diese Aktivitäten ermöglichten eine historische und didaktische Auseinandersetzung mit den Grundwerten des Schengen-Raums.
Am zweiten Tag der Konferenz stand die wachsende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) für den Arbeitsmarkt im Zentrum der Diskussion. Fachleute der ADEM beleuchteten in ihren Beiträgen, wie sich bereits heute die Anforderungen an Bewerberinnen und Bewerber sowie an Beschäftigte verändern – und welche Kompetenzen in Zukunft stärker gefragt oder an Bedeutung verlieren werden.
In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde deutlich: In Zeiten rasanter technologischer und ökologischer Veränderungen kommt der beruflichen Weiterbildung eine Schlüsselrolle zu. Gleichzeitig werden die Themenfelder zunehmend spezialisierter und unterliegen einem schnellen Wandel. Vor diesem Hintergrund betonten die Direktorinnen der Arbeitsverwaltungen in der Grenzregion die Notwendigkeit, Kräfte zu bündeln und verstärkt gemeinsame, grenzüberschreitende Weiterbildungsangebote zu entwickeln.
Mit einem Schlusswort von Isabelle Schlesser endete eine Konferenz, die einmal mehr gezeigt hat: Grenzen überschreiten bedeutet Chancen schaffen. Die Arbeitsverwaltungen der Großregion setzen weiterhin auf enge Kooperation, um den Arbeitsmarkt gemeinsam resilient und zukunftsfest zu gestalten.
Pressemitteilung der Arbeitsagentur