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Unterzeichnung des "Gemengepakts vum interkulturellen Zesummeliewen" durch den interkommunalen Verband Nordstad
Am Dienstag, den 2. Dezember 2025, fand die Unterzeichnung des "Gemengepakt vum interkulturellen Zesummeliewen" (kommunaler Pakt des interkulturellen Zusammenlebens) zwischen dem Gemeindeverband Nordstad – stellvertretend für die Gemeinden Diekirch, Ettelbrück, Erpeldingen an der Sauer und Schieren – und dem Minister für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen, Max Hahn, in Anwesenheit des Präsidenten des SYVICOL, Emile Eicher statt.
In seiner Rede betonte Claude Gleis, Präsident des Gemeindeverbands Nordstad und Bürgermeister von Erpeldingen-an-der-Sauer, die Bedeutung eines regionalen Ansatzes für das interkulturelle Zusammenleben. "Das jüngste Referendum und die Beschlüsse zur Fortsetzung der regionalen Zusammenarbeit in der Nordstad bestätigen unseren Willen, gemeinsam voranzukommen. Der Gemengepakt fügt sich nahtlos in diese Dynamik ein, indem er die Zusammenarbeit und Beteiligung stärkt. Die Arbeit unter der Ägide der Nordstad wird es uns ermöglichen, unsere Ressourcen zu bündeln, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen: einen stärkeren sozialen Zusammenhalt und eine bessere Lebensqualität in der Region. "
Emile Eicher, Präsident des SYVICOL, erinnerte daran, dass "die Herausforderungen der heutigen Welt ein koordiniertes Vorgehen erfordern, das über den kommunalen Rahmen hinausgeht, und dass wir mit einem regionalen Ansatz kohärenter und effizienter darauf reagieren können. Wir dürfen nicht vergessen, dass hinter jeder Gemeinde Bürgerinnen und Bürger stehen und dass die Förderung ihrer Teilhabe, ihrer Talente und ihres Wohlbefindens eine Investition in eine gemeinsame Zukunft ist, die von mehr Resilienz und Solidarität geprägt ist."
Minister Max Hahn seinerseits beglückwünschte die Politiker der Gemeinden des interkommunalen Verbandes Nordstad zu ihrem Engagement für das Zusammenleben und dafür, dass sie die Vielfalt als Reichtum und Vorteil für die luxemburgische Gesellschaft anerkennen. "Mit der Unterzeichnung des "Gemengepakts" können konkrete Maßnahmen entwickelt werden, um sicherzustellen, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner Ihrer Gemeinden stärker "zu Hause" fühlen und sich aktiv in das soziale, kulturelle und politische Leben der Region einbringen. Mein Ministerium begleitet Sie eng in diesem Prozess und bietet den Gemeinden die Möglichkeit, sich auszutauschen und voneinander zu lernen".
Mit der Unterzeichnung des "Gemengepakts" bringt der Gemeindeverband Nordstad sein Engagement in einem mehrjährigen Prozess zum Ausdruck, der auf drei Säulen beruht: Zugang zu Informationen, Beteiligung aller Personen, die in ihrem Gebiet wohnen oder arbeiten, sowie Bekämpfung von Rassismus und jeglicher Form von Diskriminierung.
In diesem Prozess wird die Nordstad von den beim Ministerium tätigen Berater·innen für interkulturelles Zusammenleben unterstützt, die eng mit den Partnerorganisationen CEFIS und ASTI zusammenarbeiten.
Der "Gemengepakt" (kommunaler Pakt des interkulturellen Zusammenlebens)
Mit dem Gesetz vom 23. August 2023 über das interkulturelle Zusammenleben wurde der "Gemengepakt" (kommunaler Pakt für das interkulturelle Zusammenleben) geschaffen, der zur Umsetzung des interkulturellen Zusammenlebens auf lokaler Ebene beiträgt.
Seit Inkrafttreten des Gesetzes über das interkulturelle Zusammenleben am 1. Januar 2024 haben 52 Gemeinden den "Gemengepakt" unterzeichnet.
Der "Gemengepakt" ist in thematische Zyklen angelegt, die in fünf Schritten ablaufen:
- Politisches Engagement
- Bestandsaufnahme
- Bürgerworkshops, die konkrete Maßnahmen ausarbeiten
- Einführung konkreter Maßnahmen
- Bewertung der geleisteten Arbeit
Die Umsetzung des "Gemengepakt" wird eng vom Ministerium für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen, seinen Vertragspartnern ASTI und CEFIS sowie fünf Berater·inne·n für interkulturelles Zusammenleben begleitet. Letztere stellen ihr Fachwissen zur Verfügung und transportieren bewährte Praktiken zwischen den teilnehmenden Gemeinden. Andere Partner, insbesondere lokale Akteure, sind aufgerufen, sich an der Gestaltung und Umsetzung des interkulturellen Zusammenlebens auf dem Gebiet ihrer Gemeinde zu beteiligen.
Im Rahmen des "Gemengepakt" können den Gemeinden verschiedene Hilfen gewährt werden:
- ein jährlicher Zuschuss von höchstens 30.000 € pro Gemeinde für die Kosten eine·s· Koordinator·s·in für den kommunalen Pakt,
- ein jährlicher Zuschuss von 3.000 €, 5.000 € oder 8.000 € zur Deckung der Kosten für die Umsetzung des "Gemengepakt" (abhängig von der Anzahl der Gemeinderäte) und
- ein jährlicher Zuschuss von 5 € für jede·n Einwohner·in der Gemeinde und jede·n grenzüberschreitende·n Arbeitnehmer·in, dessen·deren Arbeitsort sich in der Gemeinde befindet und der·die zum 31. Dezember des laufenden Jahres am Bürgerpakt teilnimmt.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website https://gemengen.zesummeliewen.lu oder indem Sie eine E-Mail senden an gemengen.zesummeliewen@fm.etat.lu
Mitgeteilt vom Ministerium für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen und dem Syndicat des villes et communes luxembourgeoises (SYVICOL)