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Grippe, Bronchiolitis, COVID-19, Pneumokokken-Infektionen: Atemwegsinfektionen im Winter vorbeugen
Der Winter steht vor der Tür und das Ministerium für Gesundheit möchte die Bevölkerung daran erinnern, wie wichtig es ist, sich vor den in Luxemburg am häufigsten auftretenden Atemwegsinfektionen wie Grippe, RSV-Bronchiolitis, anderen Viren, die Atemwegsinfektionen verursachen, und COVID-19 zu schützen. Sie alle sind ansteckend und können zu epidemischen Wellen führen. Außerdem kann es auch zu Superinfektionen mit Bakterien wie Pneumokokken kommen, die in Europa die häufigste Ursache für bakterielle Lungenentzündungen sind. Im Winter können diese Infektionen einen großen Teil der Bevölkerung betreffen und zu einer Überlastung des Gesundheitssystems und der Krankenhäuser führen.
Nach Angaben der Kannerklinik des Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL) mussten von November bis Dezember 2022 insgesamt 263 Kinder unter 2 Jahren infolge einer Bronchiolitis ins Krankenhaus eingeliefert werden. Darüber hinaus wurden in der Wintersaison 2022-2023 (Oktober 2022 bis Mai 2023) 53.646 COVID-19-Fälle und 10.709 Grippefälle registriert.
In diesem Zusammenhang organisiert das Ministerium für Gesundheit eine Sensibilisierungskampagne (Plakate, Radiospots, soziale Netzwerke...) zur Bekämpfung der Ausbreitung dieser Viren durch Information der Bevölkerung über die geeigneten Schutzmaßnahmen und die derzeit verfügbaren Impfstoffe zum Schutz vor Infektionen der Atemwege.
Maßnahmen zur Vorbeugung von Atemwegsinfektionen: Impfung und Barrieremaßnahmen
Die für Bronchiolitis, Influenza und COVID-19 verantwortlichen Viren werden leicht von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen), direkten Handkontakt oder eines mit den Sekreten einer infizierten Person kontaminierten Gegenstandes übertragen. Geschlossene und schlecht gelüftete Räume in denen sich viele Personen aufhalten, können die Übertragung dieser Krankheiten begünstigen.
Die Impfung ist ein wirksames Mittel, um sich vor Atemwegsinfektionen und den damit verbundenen schweren Komplikationen zu schützen. Risikopersonen wird empfohlen, sich gegen Influenza und COVID-19 impfen zu lassen. Es wird empfohlen, sich mit seinem behandelnden Arzt in Verbindung zu setzen, um zu erfahren, ob eine Impfung gegen diese Infektionen ratsam ist. Darüber hinaus kann die Impfung gegen Pneumokokken (die bestimmte Virusinfektionen komplizieren können) bei Kindern unter 5 Jahren und bei älteren Menschen ab 65 Jahren dazu beitragen, das Risiko schwerer Superinfektionen wie Lungenentzündungen zu verringern.
In Luxemburg wurde eine neue Behandlung eingeführt, die durch intramuskuläre Injektion verabreicht wird und Infektionen mit dem Bronchiolitis-Virus vorbeugt. Sie kann Neugeborenen ab der Wintersaison 2023-2024 in der Entbindungsstation angeboten werden.
Um die Übertragung dieser Krankheiten zu begrenzen, werden auch Barrieremaßnahmen empfohlen. Dazu gehören regelmäßiges Händewaschen, das Lüften von Innenräumen, das Beschränken von engen Kontakten oder das Tragen eines Mundschutzes, insbesondere beim Umgang mit erkrankten Personen, sowie das Meiden von Menschenansammlungen im Winter.
Die Einhaltung dieser Präventionsmaßnahmen trägt dazu bei, die Ausbreitung des Virus einzudämmen und die Gesundheitssysteme zu entlasten, die in der Wintersaison stark beansprucht werden.
Weitere Informationen zu Präventionsmaßnahmen und Impfungen gegen Atemwegsinfektionen finden Sie in den Rubriken "Grippe saisonnière" (Saisonale Grippe), "Bronchiolite" (Bronchiolitis), "Coronavirus" (Coronavirus) und "Infections à pneumocoques" (Pneumokokkeninfektionen) im "Espace Citoyen" der Website sante.lu.
Neue Empfehlungen des Obersten Rates für Infektionskrankheiten (Conseil supérieur des maladies infectieuses, CSMI) zur Impfung gegen COVID-19 und zur neuen Immunisierung gegen das Bronchiolitis-Virus wurden veröffentlicht und sind auf sante.lu verfügbar.
Um welche Infektionen und Symptome handelt es sich?
Die saisonale Grippe ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die jedes Jahr auftritt. Die häufigsten Symptome einer Grippe sind plötzliches Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Muskelschmerzen sowie Husten. Die Symptome klingen in der Regel nach spätestens 7 Tagen ab.
Die Grippe kann zu Komplikationen führen, und dies entweder auf direktem Wege oder weil sie Superinfektionen mit Bakterien wie Pneumokokken begünstigt. Es kann zu Mittelohrentzündungen, Nasennebenhöhlenentzündungen, Lungenentzündungen, Hirnhautentzündungen und seltener zu Gehirnentzündungen kommen. Komplikationen treten häufiger bei Kleinkindern und älteren Menschen sowie bei Personen mit anderen chronischen Erkrankungen auf, die sie anfällig für Infektionen, insbesondere der Atemwege, machen.
COVID-19 ist eine Krankheit, die durch das SARS-CoV-2-Virus verursacht wird. Die Symptome reichen von einer leichten bis zu einer schweren Infektion, wobei die Atemwege unterschiedlich stark betroffen sind. Sie wird begleitet von Fieber, Husten, Atemnot und Müdigkeit. Der Verlust des Geruchs- und/oder Geschmackssinns, Verdauungsprobleme und Hautausschläge sind weitere Krankheitsanzeichen. Ältere Menschen und Menschen mit bereits bestehenden chronischen Erkrankungen sind gefährdeter und einem höheren Risiko für Komplikationen ausgesetzt.
Die RSV-Bronchiolitis ist eine sehr häufige Atemwegsinfektion bei Säuglingen unter zwei Jahren. Sie tritt hauptsächlich in den Wintermonaten auf. Sie wird durch ein Virus namens Respiratory Syncytial Virus (RSV) verursacht, das eine Entzündung der Atemwege - Nase, Rachen und Bronchien - hervorruft. Bei Säuglingen sind die Bronchien klein und verstopfen leichter durch Sekrete, so dass das Kind sich manchmal sehr anstrengen muss, um Luft zu bekommen. Ein Kleinkind mit Atembeschwerden kann dann schnell ermüden, weil seine Muskelreserven nicht ausreichen.
Das Bakterium Streptococcus pneumoniae oder Pneumokokken kann relativ harmlose Infektionen wie Mittelohr- und Nasennebenhöhlenentzündungen, aber auch schwerere Infektionen wie Lungenentzündungen und invasive Infektionen wie Hirnhautentzündungen verursachen.
Pneumokokken gehören zur mikrobiellen Flora des Rachens und der Nase vieler Menschen (je nach Alter 30 bis 60 %). Dennoch können sie manchmal Infektionen verursachen, insbesondere bei Virusinfektionen wie der Grippe, die die Zellen der Atemwege angreifen und es den Pneumokokken ermöglichen, virulenter zu werden. Diese Infektionen können tödlich verlaufen oder schwere Schäden hinterlassen.
Konjugatimpfstoffe, die für Kinder und Erwachsene ab 65 Jahren angeboten werden, können vor Infektionen mit den aggressivsten Pneumokokken schützen, die überwiegend für schwere Formen von Infektionen verantwortlich sind.
Es wird empfohlen, sich mit seinem behandelnden Arzt in Verbindung zu setzen, wenn Fragen zur Impfung oder Zweifel hinsichtlich der Symptome bestehen.
Pressemitteilung des Ministeriums für Gesundheit