Risse von Nutztieren bei Brachtenbach und Lellig − Analysen abgeschlossen

Ende April ist im Raum Brachtenbach auf einer Weide ein Kalb aufgefunden worden, welches von einem Raubtier gerissen und gefressen worden war. Die genetische Untersuchung von Proben, die an den Bisswunden sichergestellt und am Senckenberg-Institut Gelnhausen in Deutschland untersucht wurden, ergaben allerdings kein eindeutiges Resultat. Aufgrund der Biss- und Fraßspuren wurde der Fall dennoch von der Naturverwaltung als "bestätigter Hinweis" (C2) eingestuft. Dies ist konform zu der in vielen Ländern benutzten Kategorisierung von Wolfshinweisen, die auch in Luxemburg angewandt wird. Der geschädigte Landwirt wird demnach zu 100 % entschädigt.

Haushund bei Lellig

Bei einem weiteren Zwischenfall waren Anfang Mai im Raum Lellig zwei frisch geborene Kälber mit Fraßspuren tot aufgefunden worden. Obwohl in diesem Fall nichts direkt auf den Wolf als Prädator hindeutete und auch nicht klar war, ob die Kälber überhaupt lebend zur Welt gekommen waren, wurden auch in diesem Fall Proben ins Senckenberg-Institut Gelnhausen geschickt. Das eindeutige Ergebnis war hier der Haushund. Der Landwirt erhält demnach keine Entschädigung.

Beobachtungen bitte melden

Die Bevölkerung ist aufgerufen, alle möglichen Hinweise auf die Anwesenheit von Wölfen zwecks Monitoring umgehend der Naturverwaltung zu melden (E-Mail: wolf@anf.etat.lu).

Die Rolle der Wölfe im Ökosystem

Der Wolf ist in ganz Europa streng geschützt. Er spielt eine wichtige Rolle in unseren Ökosystemen, wo er als Top-Prädator seinen Beitrag zur Reduzierung der überhöhten Schalenwilddichten leisten kann. Luxemburg hat sich in den letzten Jahren auf die mögliche Rückkehr des Wolfs vorbereitet, um den Umgang mit dieser Tierart zu definieren. Dies geschieht im Aktions- und Managementplan für den Umgang mit Wölfen in Luxemburg, der zusammen mit allen Akteuren aus der Landwirtschaft, der Wissenschaft, dem Naturschutz, den Privatwaldbesitzern und der Jagd erstellt und der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Wölfe sind sehr scheu − Verhaltensregeln im Falle einer Begegnung mit einem Wolf

Wölfe meiden in der Regel den direkten Kontakt zum Menschen. Begegnungen zwischen Mensch und Wolf sind daher äußerst selten, aber nicht unmöglich. In der Regel ziehen sich Wölfe zurück, sobald sie einen Menschen bemerken. Sie können aber durchaus auch neugierig sein und den Menschen vor dem Rückzug erst einmal genauer mustern. Die Broschüre "Wölfe in Luxemburg?" erläutert neben vielen anderen Informationen über den Wolf auch Verhaltensregeln, die man im Falle einer Begegnung mit dem Wolf einhalten sollte:

  • Laufen Sie nicht weg, dadurch kann der Jagdinstinkt ausgelöst werden.
  • Bewegen Sie sich nicht in Richtung des Wolfs. Behalten sie den Wolf immer im Blick − Augenkontakt sollte dabei vermieden werden.
  • Machen Sie den Wolf auf sich aufmerksam. Rufen Sie ihm zu und wedeln Sie mit den Armen. Zieht sich der Wolf nicht gleich zurück, sollte man sich langsam zurückbewegen und einen respektvollen Abstand herstellen.
  • Nähert sich der Wolf weiter, so sollte man ihm weiter zurufen und mit Ästen, Steinen oder dergleichen auf ihn werfen.
  • Probieren Sie nie Wölfe mit Futter anzulocken (auch nicht um Fotos zu machen!).

Der Aktionsplan "Wolf" sowie die Broschüre zu Verhaltensregeln sind online gratis verfügbar und im Print erhältlich bei der Naturverwaltung unter der Nummer (+352) 247-56652, sowie in den Naturschutzzentren der Verwaltung: Mirador in Steinfort, A Wiewesch in Manternach, Ellergronn in Esch-Alzette, Biodiversum in Remerschen und Burfelt bei Insenborn. Sie ist auch im Internet unter www.emwelt.lu zu finden.

Pressemitteilung der Naturverwaltung

Zum letzten Mal aktualisiert am