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Premierminister Jean-Claude Juncker erhält den Quadriga Preis
Premierminister Jean-Claude Juncker erhielt am Freitag, den 3. Oktober 2003, gemeinsam mit seinem lettischen Amtskollegen Einars Repše in Berlin den von der Gesellschaft "Werkstatt Deutschland" zum ersten Mal in der Kategorie "Europäer des Jahres" verliehenen Quadriga-Preis.
Die “Quadriga“ wird alljährlich am 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit, in Berlin im Konzerthaus am Gendarmenmarkt an Persönlichkeiten des politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens verliehen, die durch ihr Engagement ein Zeichen für Aufbruch, Erneuerung und Pioniergeist setzen.
Die Jury des Quadriga-Preises setzt sich aus prominenten Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Medien und Kultur zusammen, darunter der regierende Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit, der ehemalige Ministerpräsident des Landes Thüringen, Dr. Bernhard Vogel, und der letzte Ministerpräsident der DDR, Dr. Lothar de Maizière. Ehrenmitglied der Jury ist außerdem der frühere Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Bill Clinton.
Mit der Vergabe dieses Preises an die beiden Premierminister wollte die Jury ein Zeichen für ein zusammenwachendes Europa setzen. Geehrt wurde der luxemburgische Regierungschef, weil er maßgeblich am Aufbau Europas beteiligt war und ist, sowie der Premierminister von Lettland, da dessen Land unter seiner Führung große Fortschritte gemacht hat und in Kürze, dank des überaus positiven Referendums, der Europäischer Union beitreten wird.
Die Laudatio für die beiden Premierminister hielt der norwegische Premierminister Kjell Magne Bondevik. Beide Preisträger seien ein Symbol für die große Vielfalt des neuen, sich entwickelnden Europas, das seine "Einheit in der Diversität" suchen müsse. Der norwegische Premierminister lobte in seiner Rede Premierminister Juncker als „Hauptarchitekt der Maastrichtverträge“ für seine Beteiligung am Aufbau der Europäischen Union.
Premierminister Bondevik nannte Jean-Claude Juncker den „Vater des Euro“. Außerdem unterstrich Kjell Magne Bondevik, Premierminister Juncker sei ein Mann, der nicht nur für eine einheitliche europäische Markt- und Währungspolitik stehe, sondern der auch sehr für soziale Gerechtigkeit eintrete. Erst seine Vermittlungstätigkeit habe die EU-Erweiterung ermöglicht und „Brücken zwischen den kleinen und großen europäischen Ländern geschlagen“.
Premierminister Juncker bedankte sich für die Auszeichnung und unterstrich, es sei ihm eine besondere Ehre den Preis am 3. Oktober entgegennehmen zu dürfen. Dies sei „der Tag der deutschen Einheit und deshalb auch der der europäischen Einheit“.
Aber, „es wäre mir eigentlich fast lieber gewesen, ich hätte den Preis am 9. November erhalten, weil ich denke: der 3. Oktober ist nur die notarielle Beglaubigung des 9. November“, so Jean-Claude Juncker weiter. Man solle sich über das, was am 9. November 1989 passiert sei, dauerhaft freuen.
„Zum ersten Mal seit Kriegsende haben Menschen wieder selbst Geschichte gemacht, anstatt dass Geschichte gegen sie gemacht wurde. Das war doch etwas, diese Bewegung in Deutschland und in Europa. Dass wir jetzt aktiv helfen können, damit europäische Geschichte und europäische Geographie wieder zusammenfinden, ist doch in einer einzigen Generation eine unwahrscheinliche Ereignisdichte“, meinte Jean-Claude Juncker abschließend.
Am Rande des Festakts traf Premierminister Juncker zu einem politischen Meinungsaustausch mit der Bundesvorsitzenden der CDU, Frau Dr. Angela Merkel, zusammen.