Gemeinsame Erklärung des Innenministeriums (Wasserwirtschaftsverwaltung), Luxemburg und der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (in Koblenz mit der Außenstelle Trier)
Am 01.04.2003 kam es gegen 23.45 Uhr auf der Bundesstraße B 51 im Raum Prüm zu einem Unfall.
Dabei geriet ein Lastwagen in Brand, dessen Ladung aus ca. 20 to des Insektizides "Perfekthion" mit dem Wirkstoff Dimethoat bestand. Etwa 10 to des Produktes konnten nicht geborgen werden und sind zum Teil verbrannt, zum Teil in den Boden versickert.
Unmittelbar nach dem Unfall wurde mit den Sanierungsarbeiten begonnen. Die Sanierungsarbeiten dauern an. Bis heute konnte nicht wirksam unterbunden werden, dass die Gewässer Reutherbach und Prüm durch den in den Untergrund eingesickerten Wirkstoff belastet sind.
Bisher waren die Auswirkungen des Unfalls auf die Gewässerstrecke bis zum Stausee Bitburg begrenzt. Biologische Untersuchungen des Landesamtes für Wasserwirtschaft Rheinland-Pfalz, Mainz, zeigen, dass in der oberen und mittleren Prüm eine gravierende und nachhaltige Schädigung des Makrozoobenthos vorliegt. Mit den heute vorliegenden Analyseergebnissen wird erstmals bestätigt, dass der Stausee Bitburg seine Rückhaltefunktion nicht mehr erfüllt und der Schadstoff in bisher geringen Konzentrationen über die untere Prüm in die Sauer gelangt; wo aber bisher noch keine sichtbaren Schäden an den aquatischen Lebewesen festgestellt wurden; die zuständigen Behörden untersuchen täglich das Wasser der Prüm und der Sauer und werden über die weiteren Entwicklungen berichten.
Die beiden vorgenannten Behörden fordern bis auf weiteres die Anwohner auf, aus der Sauer zwischen der Mündung der Prüm und der Einmündung in die Mosel, d. h. von oberhalb Steinheim bis nach Wasserbillig, kein Wasser zu entnehmen, keine Tiere mit Wasser aus dem Gewässer zu tränken und keinen Fisch zu verzehren. Auch vom unmittelbaren Kontakt mit dem Wasser, insbesondere bei Kindern, wird abgeraten.
(communiqué par le ministère de l’Intérieur)