SarLorLux-Symposium über Virusforschung

Am Montag, den 8.9.2003 fand im Rahmen des VIRIM-Netzwerkes, das erst vor kurzem mit dem Interregionalen Wissenschaftspreis der Ministerpräsidenten der Grossregion ausgezeichnet wurde, das diesjährige SarLorLux-Symposium über Virusforschung statt. Zum siebten Mal trafen sich rund 40 Wissenschaftler aus Homburg, Luxemburg und Nancy, um auf diese Weise ihre Forschungsergebnisse in Form von Vorträgen und Diskussionen auszutauschen.

Prof. Schwarzbrod aus Nancy eröffnete die Tagung mit einer Vorlesung über den Nachweis von humanen, pathogenen Viren im Wasser. Dr. Gantzer aus derselben Arbeitsgruppe stellte Ergebnisse einer Modellstudie von Indikatoren viraler Kontaminationen im Flusswasser der Mosel vor.

Die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Claude P. Muller am Institut für Immunologie (Laboratoire national de santé, LNS-DI) präsentierte Vorträge zur molekularen Epidemiologie verschiedener Viren sowie zu neuen Impfstrategien. Jacques Kremer (Doktorand, LNS-DI und Universität Nancy) stellte eine am LNS entwickelte Methode zur Genotypisierung von Masernviren ohne Sequenzieren vor. Optimisierungsschritte, die bei dieser Entwicklung notwendig waren, wurden im Vortrag von Fred Fack (LNS-DI) dargestellt. Stefan de Buck (Doktorand, LNS-DI und ULB Brüssel) sprach über Alternativen und spezifische Hürden, die bei der Impfung gegen Haptene, wie sie zum Beispiel in Zigarettenrauch vorkommen, bestehen. Haude Jeanpierre (Doktorandin, IBMP Strasbourg, Arbeitsgruppe von André Steinmetz und LNS-DI) stellte neue Erkenntnisse in der Entwicklungen von essbaren Impfstoffen gegen Masern vor.

Die Entwicklung eines Tiermodells, um die antivirale Aktivität von Ribavirin-Cyclodextrinkomplexen am Beispiel des Masernvirus zu untersuchen, stand im Zentrum der Arbeit von Nicolas Grancher (Doktorand, Gruppe LeFaou, Nancy).

Aus Nancy kamen zwei Beiträge zum Thema Tollwut: M. Rolland-Turner (Doktorandin aus der Arbeitsgruppe von Frank Boué, AFSSA) stellte Fortschritte in der Entwicklung eines immunokontrazeptiven Impfstoffes für Füchse vor, während der Vortrag der Gruppe um F. Cliquet die Vorteile einer neuen PCR Methode zur Tollwutdiagnose beinhaltete. Der Beitrag der Arbeitsgruppe Dr. K. Römer, Homburg untersuchte den Einfluss einer Mutante des Tumorsuppressorproteins P53 auf die Expression verschiedener Proteine. Die funktionelle Reifung von spezialisierten Zellen des Immunsystems (Dendritische Zellen) mittels Bakuloviren die immunogene Moleküle exprimieren, sowie die potentielle Anwendung als Impfstoff wurde von der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. A. Meyerhans (Homburg) vorgestellt.

Aus der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Müller-Lantzsch, Universität Homburg kamen Beiträge zur Wechselwirkung eines retroviralen Proteins mit spezifischen Zellproteinen und zum Einfluss des Epstein-Barr-Virus auf das Uberleben von motorischen Neuronen.

Die Tagung schloss einem gemeinschaftlichen Abendessen, bei dem weitere Möglichkeiten zur Zusammenarbeit bis zum nächsten Treffen in Homburg diskutiert wurden. Solche internationalen Begegnungen, die den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern in der Grossregion fördern, sind besonders für die Doktoranden der teilnehmenden Institute sehr wichtig.

(communiqué par le Laboratoire national de santé)

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