Im Pumpspeicherkraftwerk Vianden: Franz Schuberts Winterreise

Franz Schuberts Winterreise, illustriert in 24 Bildern von Paul Roettgers und musikalisch interpretiert von Marion Michels (Bariton) und Marc Bettendorff (Klavier)

Die "Winterreise" ist ein Zyklus aus 24 Gedichten, den der Dessauer Reiseschriftsteller und Dichter Wilhelm Müller, geboren am 7. Oktober 1794 in Dessau, zusammen mit dem Zyklus "Die schöne Müllerin und weitere Gedichte" in seinen "Siebenundsiebzig Gedichten aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten" veröffentlichte.

Franz Schubert ist ein Zeitgenosse Wilhelm Müllers. Er wurde am 31. Januar 1797 im Wiener Vorstadtviertel Lichtenthal geboren.

Schubert entnimmt die Gedichte der "Winterreise" der 1822 in Wien verbotenen Leipziger Literaturzeitschrift Urania und komponiert im Februar 1827 den ersten, im Oktober den zweiten Teil der Lieder. Dazwischen liegt der Tod Beethovens, ein für Schubert wichtiges Datum.

Im Januar 1828 werden beim Verleger Tobias Haslinger in Wien die ersten zwölf Lieder veröffentlicht: Winterreise. Von Wilhelm Müller. In Musik gesetzt für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte von Franz Schubert. 89. Werk.

Im Schubert-Handbuch von Walther Dürr und Andreas Krause wird der Inhalt der "Winterreise" wie folgt beschrieben: "Wie in der "Schönen Müllerin" ist auch in der "Winterreise" enttäuschte Liebe das Thema. Anders als im früheren Zyklus liegt aber dieser Reise keine eigentliche Handlung zugrunde: Sie schildert die Wanderung des Protagonisten durch eine winterliche Landschaft, deren Verlassenheit und Trostlosigkeit ein Abbild seines eigenen Zustands ist. Im ersten Teil des Zyklus wenden sich seine Gedanken noch der Vergangenheit zu, und in den Liedern werden glückliche Erinnerungen der tristen Gegenwart gegenübergestellt. Danach aber beschäftigt sich der Wanderer immer mehr mit seinem eigenen Elend. Die permanente Reflexion über sein Unglück wird einzig durch Träume und Phantasien unterbrochen... Aus dem ewig gleichen Elend, mit dessen Schilderung sich die "Winterreise" erschöpft, ist kaum ein anderer Ausweg als der Tod zu erwarten. Als wäre aber ein solches Ende (wie in der "Schönen Müllerin") ein Zuviel an Ereignissen, endet die "Winterreise" - entsprechend der apathischen Schicksalsergebenheit des Erzählers - im Nichts, mit einem Stillstand, der in seiner hoffnungslosen Leere fast noch bedrückender wirkt."

Programm

Ausstellung: Am Samstag, den 25. und Sonntag, den 26. Oktober 2003 von 10.00 bis 18.00 Uhr.

Konzert: Am Sonntag, den 26. Oktober 2003 um 17.00 Uhr.

Der Eintritt ist an beiden Tagen frei.

Neuerscheinung

Schuberts Winterreise illustriert von Paul Roettgers in 24 Kunstdrucken (30 x 40 cm) und musikalisch interpretiert von Marion Michels (Bariton) und Marc Bettendorff (Klavier) ist in einem Bildband ab 27. Oktober 2003 im Buchhandel erhältlich.

(communiqué par le ministère de la Culture, de l'Enseignement supérieur et de la Recherche / Service d'animation culturelle régionale)

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