Jean-Claude Juncker a reçu le Elsie-Kühn-Leitz-Preis le 18 septembre 2005 à Bayreuth

Der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker wurde am Sonntag, den 18. September 2005 in Bayreuth mit dem Elsie-Kühn-Leitz-Preis geehrt. Mit der Auszeichnung wurden die Bemühungen des Premierministers für den europäischen Verfassungsvertrag, seine Verdienste um die europäische Wirtschafts- und Währungsunion sowie seine Vermittlung zwischen Frankreich und Deutschland bei den Verhandlungen um Währungsunion und Stabilitätspakt gewürdigt.

Die Laudatio bei der diesjährigen Preisverleihung hielt Prof. Dr. Rudolf von Thadden, emeritierter Historiker an der Universität Göttingen, Berater der Bundesregierung für die deutsch-französische zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit und seit 1993 Leiter des "Berlin-Brandenburgischen Instituts für deutsch-französische Zusammenarbeit in Europa" bei Berlin. Von 1999 bis 2003 war er Koordinator für die deutsch-französische Zusammenarbeit im Auswärtigen Amt der Bundesrepublik.

In seiner Rede unterstrich der Historiker Dr. von Thadden vor allem das Engagement von Jean-Claude Juncker für die soziale Dimension beim Aufbau der Europäischen Union. Bei der europäischen Einigung gehe es dem Preisträger nicht nur darum, sich für den wirtschaftlichen Erfolg einzusetzen sondern auch eine "zone de solidarité" zu gestalten. Für Jean-Claude Juncker, so Dr. von Thadden, habe die Europäische Union "vor allem dadurch historisch Bedeutung, dass sie einen Kontinent des Friedens schafft, eine Friedensmacht". Er bezeichnete Jean-Claude Juncker als einen geschichtsbewussten Europäer, dem jedoch der "Blick nach vorne wichtiger ist als der zurück".

Premierminister Juncker bedankte sich für die Auszeichung und beschrieb die Rolle Luxemburgs als "Handwerker des Alltags" in den deutsch-französischen Beziehungen. Die Freundschaft zwischen den beiden grossen Nachbarn des Grossherzogtums sei ein Sonderverhältnis in der Union, das jedoch seine offenen und verkappten Schwierigkeiten beinhalte. Ohne die deutsch-französische Freundschaft wäre "vieles in Europa nicht möglich gewesen" so Jean-Claude Juncker.

In Erinnerung an das völkerverbindende Wirken ihrer Gründungspräsidentin vergibt die Vereinigung Deutsch-Französischer Gesellschaften in Deutschland und Frankreich seit 1986 den Elsie-Kühn-Leitz-Preis. Vergeben wird der Preis alle zwei Jahre an Persönlichkeiten, die sich um die deutsch-französische Verständigung und die europäische Einigung herausragende Verdienste erworben haben.

Zu den früheren Preisträgern zählen unter anderem Jacques Delors, Hans-Dietrich Genscher, Valéry Giscard d’Estaing und Helmut Kohl.

(communiqué par le Service information et presse du gouvernement)

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