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Erste Vorausschätzung der Entwicklung des landwirtschaftlichen Einkommens 2014 laut landwirtschaftlicher Gesamtrechnung Das Faktoreinkommen in der Landwirtschaft pro Arbeitskraft fällt real leicht (-1%) gegenüber 2013
Die Europäische Kommission hat soeben aufgrund der ersten Vorausschätzung der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (LGR) aus den Mitgliedstaaten für 2014 erste Daten zur Entwicklung des landwirtschaftlichen Einkommens in der EU veröffentlicht: Der landwirtschaftliche Einkommensindikator A fällt im EU-Durchschnitt (EU28) leicht gegenüber 2013 (-1,7 %), wobei die Entwicklung je nach Mitgliedstaat sehr unterschiedlich ausfällt.
Der Service d’économie rurale (SER) erstellt aufgrund der Daten der Agrarstatistik und des Informationsnetzes landwirtschaftlicher Buchführungen die Landwirtschaftliche Gesamtrechnung, eine auf den Sektor Landwirtschaft bezogene Gesamtrechnung welche in die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung einfließt.
Die Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs war hoch in den drei letzten Jahren. Das hohe Niveau der Preise für landwirtschaftliche Produkte waren an diesem Umstand nicht unschuldig. Allerdings sind die Vorleistungen und Abschreibungen 2013 auch kräftig gestiegen und blieben 2014 konstant. Das Faktoreinkommen, welches die Entlohnung der Produktionsfaktoren Boden, Arbeit und Kapital darstellt, ist 2012 außergewöhnlich hoch und konstant zwischen 2013 und 2014.
Die Futterernte war hoch und von guter Qualität
Das Jahr 2014 war gekennzeichnet durch einen sehr milden und regnerischen Winter, ein trockenes Frühjahr und einen Sommer mit ausreichend Niederschlägen. Eine Regenperiode zu Schluss der Getreideernte hat diese in verschiedenen Teilen des Landes bis in den September hinausgezögert, was die Qualität der betroffenen Partien beeinträchtigt hat. Die Erträge für Getreide lagen über dem langjährigen Mittel. Beim Brotweizen war die Qualität allerdings niedrig. Die Futterernte war hoch und von guter Qualität, insbesondere bei Silomais.
An verschiedenen Märkten für landwirtschaftliche Produkte erfolgte 2014 eine Kursänderung. Insbesondere der Preis für Milch und Milchprodukte, der ein hohes Niveau erreicht hatte, ging im Sommer zurück und fiel deutlich im Herbst. Das russische Embargo auf einer Vielzahl von landwirtschaftlichen Produkten aus der EU verstärkte diese Entwicklung. Die Preise für Marktfrüchte sind 2014 weiter gesunken, nachdem sie bereits 2013 nachgegeben hatten. Die Preise für die wichtigsten Güter der Vorleistungen waren 2014 relativ stabil, die Energiepreise gingen sogar zurück.
Die pflanzliche Produktion fällt 2014 wertmäßig gegenüber 2013, bedingt durch die niedrigeren Erzeugerpreise. Die Getreideernte 2014 ist hoch, allerdings leicht unter der sehr hohen Ernte von 2013. Der Wert der Getreideernte fällt merklich gegenüber 2013. Die Ölsaatenernte, ausschließlich bestehend aus Raps, ist etwas höher als 2013, allerdings fallen die Preise ebenfalls. Die Futterernte ist hoch und von guter Qualität. Der Preisrückgang bei Futtergetreide und den anderen Komponenten der Futtermischungen beeinträchtigt den Preis der Futterpflanzen ebenfalls und zieht einen Wertrückgang der Futterpflanzen nach sich. Die Kartoffelernte ist höher als 2013, aber die Preise fallen deutlich. Die Traubenernte ist sehr gut, nach zwei mäßigen Jahren, und die Qualität stimmt ebenfalls. Die Weinherstellung ist der einzige Posten der pflanzlichen Produktionen der gegenüber 2013 wertmäßig deutlich steigt.
Die Produktion von Tieren ist gegenüber 2013 stabil
Die Produktion von Tieren, ein anderer wichtiger Posten innerhalb der luxemburgischen Landwirtschaft, ist gegenüber 2013 stabil. Die Preise für Rinder sind weiterhin hoch, während die Schweinepreise fallen. Da das Aufkommen an Schweinen jedoch steigt, bleibt der Wert dieser Produktion konstant.
Innerhalb der tierischen Produkte nimmt die Milch eine hervorragende Stelle ein. Die negative Preisentwicklung des Jahres 2012 wurde 2013 und in der ersten Hälfte von 2014 durch eine sehr positive Entwicklung abgelöst. Der Erzeugerpreis für Milch geht im Herbst 2014 deutlich zurück und ein Ende dieser Niedrigpreisphase ist noch nicht absehbar. Wahrscheinlich wird das Jahr 2015 von ihr geprägt werden. Die im Jahr 2013 einsetzende Mengensteigerung bei der Milch setzt sich im Jahr 2014 fort. Das für 2015 beschlossene Ende der Milchquotenregelung erklärt wahrscheinlich diese Entwicklung teilweise. In Luxemburg übersteigen die Milchanlieferungen an die Molkereien regelmäßig die im Rahmen der Milchquotenregelung festgesetzten Höchstmengen. Dies war für das Vermarktungsjahr 2013/2014 der Fall, und man kann für 2014/15 ebenfalls eine deutliche Überschreitung erwarten, was zur Entrichtung einer Abgabe durch die Milchproduzenten, welche ihre Quote überschritten haben, führen wird. Die Eierproduktion steigt, was sowohl durch die Mengen wie die Preise bedingt ist. Die tierische Erzeugung umfasst die Erzeugung von Tieren und tierischen Erzeugnissen; sie steigt gegenüber 2013.
Die Produktion von pflanzlichen und tierischen Gütern insgesamt ist trotz unterschiedlicher Entwicklungen zwischen den Produktionen stabil gegenüber 2013.
Die Vorleistungen (sehr vorläufige Daten da fast nur Informationen über die Preisentwicklungen vorliegen) fallen leicht gegenüber 2013. Für Futtermittel sind mäßige Preissteigerungen zu verzeichnen, während die Energiepreise sinken.
Die Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen ergibt sich aus der Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs abzüglich der Vorleistungen. Sie steigt leicht. Die Abschreibungen steigen und die Entlohnung der Arbeitnehmer steigt infolge von Lohnerhöhungen und einer Zunahme der Anzahl Arbeitnehmer. Das Faktoreinkommen (Entlohnung der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital) steigt leicht und der Nettounternehmensgewinn (Entlohnung der selbstständigen Arbeitskräfte und des Eigenkapitals) fällt gegenüber 2013.
Die reale Veränderung des Faktoreinkommens pro Arbeitskraft stellt den landwirtschaftlichen Einkommensindikator A dar. Dieser fällt leicht, laut der ersten Vorausschätzung, um1 % im Jahr 2014 gegenüber 2013.
N.B.: Die Vorausschätzung der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung 2014 geschieht auf der Basis der im November 2014 verfügbaren Daten. Zu diesem Zeitpunkt sind die Daten zu den Vorleistungen sehr vorläufig, da nur Informationen über die Entwicklung der Preise, nicht aber über die Veränderungen der aufgewandten Mengen vorliegen.
Communiqué par le ministère de l’Agriculture, de la Viticulture et de la Protection des consommateurs, et le Service d'économie rurale