Marco Schank. Discours à l'occasion du séminaire "Biodiversité et éducation au développement durable : un défi à l'échelle mondiale", Luxembourg

Dir Dammen an Dir Hären,

Ech heeschen iech härzlech wëllkom op dësem Séminaire ennert dem Zeechen "Biodiversitéit an der Schoul".

Ich möchte unsere Sprecher und besonders unsere ausländischen Gäste begrüßen, die sich bereit erklärt haben, uns an ihrem Wissen und ihrer Kompetenz teilhaben zu lassen.

Sie alle - Referenten wie auch Teilnehmerinnen - haben sich für diesen Tag viel vorgenommen. Nicht nur wollen sie den Begriff Bildung zur nachhaltigen Entwicklung in der Schule mit Inhalt füllen, sondern auch die Unentbehrlichkeit des Schutzes unserer natürlichen Vielfalt für eine nachhaltige Entwicklung unterstreichen und aufzeigen wie man dies alles Jugendlichen nahe bringen kann.

Es erfreut mich sehr, dass Sie sich dieser Aufgabe annehmen wollen, und umso zufriedener stellt es mich, dass sie so zahlreich teilnehmen. Dies ist ein gutes Zeichen. Ein Zeichen dass eine Sensibilisierung besteht, aber auch ein Zeichen, dass noch genügend Wissensbedarf gibt.

Bildung zur nachhaltigen Entwicklung hat als großes Ziel, Bewusstsein zu wecken: Bewusstsein, dass die Probleme - sei es nun Armut, soziale Ungerechtigkeit oder auch Übergriffe der Konsumgewohnheiten, Umweltzerstörung, wie auch Ungleichheiten zwischen Geschlechtern, Gesundheitsprobleme, Kriegskonflikte und Menschenrechtsverletzungen - die alle unsere Zukunft bedrohen, eng miteinander verbunden sind.

Die Bildung zur nachhaltigen Entwicklung soll helfen Wissen und Kompetenzen zu vermitteln, damit wir die Zusammenhänge verstehen und durch individuelles wie auch gesellschaftliches Engagement Zukunft nachhaltig gestalten können.

Die zentrale Frage bei Bildung zur nachhaltigen Entwicklung ist jene der Werte. Es geht um Respekt; Respekt gegenüber den jetzigen und den künftigen Generationen, Respekt gegenüber dem Anderen und der Vielfalt, Respekt gegenüber der Umwelt, der Ressourcen unseres Planeten und auch gegenüber der Biodiversität, und dies besonders - aber nicht nur - im Internationalen Jahr der Biodiversität.

Zweck dieses internationalen Jahres der Biodiversität ist es Menschen und Politik auf die Bedeutung der Vielfalt und die Folgen des fortschreitenden Biodiversitätsverlustes für das menschliche Wohlergehen und die globale wirtschaftliche Entwicklung aufmerksam zu machen.

Ziel ist jedoch auch Lösungsansätze aufzuzeigen im Spannungsfeld zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen und kulturellen Interessen.

Arten sind einzigartige und unersetzliche Zeugen eines Millionen von Jahren alten Prozesses der Evolution. Der Mensch hängt seit jeher von anderen Organismen ab - sie sind für ihn Energiequelle und liefern Rohstoffe, Medikamente, klären Wasser, bieten Erosionsschutz und haben kulturelle Werte.

Die Vielfalt spielt auch eine Rolle bei Nutztieren und -pflanzen. So genannte "alte" Sorten oder Rassen sind besser an die lokalen Verhältnisse angepasst und weniger abhängig von Pestiziden oder Düngemitteln. Sie bringen allerdings auch oft weniger Ertrag, wodurch viele in Vergessenheit geraten und nach und nach verschwinden. Genau diese Vielfalt kann jedoch der Schlüssel sein für das Züchten von Getreidearten die auch unter neuen, extremen Klimabedingungen angebaut werden können.

Außerdem ist trotz technologischer Fortschritte vieles noch unbekannt. Die Zusammenhänge in der Natur werden oft erst dann sichtbar, wenn ein, vielleicht unscheinbares, doch unbedingt notwendiges Element fehlt. Das "klassische Beispiel" der Biene, die als Bestäuber unserer Nutzpflanzen eine Schlüsselrolle in unserer Ernährung trägt, ist nur eines unter vielen.

Artvielfalt bedeutet Reichtum. Monetär sind diese natürlichen Dienstleistungen der Natur kaum zu berechnen. Trotzdem hat eine rezente UN-Studie ergeben dass bereits heute jährlich fünf Billionen Dollar mit Naturschutzgebieten weltweit erwirtschaftet werden. Die Autoindustrie bringt es auf allenfalls 1,9 Billionen, die Informations- und Software-Industrie auf 942 Milliarden und das Stahlgewerbe auf 530 Milliarden.

Das Ministerium für nachhaltige Entwicklung will im Laufe dieses Jahres den nationalen Naturschutzplan im Rahmen des "Pacte pour le développement durable et le climat" überarbeiten um dem Naturschutz in Luxemburg neue, positive Impulse zu geben.

Außerdem werden wir zusammen mit 30 Partnerorganisationen ein abwechslungsreiches Programm vorstellen, mit dem Ziel die Themen Biodiversität und Naturschutz der Öffentlichkeit näher zu bringen. Das ganze Programm wird am 9. Februar offiziell vorgestellt werden und wird auf www.biodiv.lu zu lesen sein.

Ziel dieser gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit ist es, alle möglichen Akteure im Bereich Naturschutz zu mobilisieren, um konkrete Naturschutzmassnahmen zu fördern.

Dieses Seminar scheint mir ein äußerst gelungener Einstand in dieses Internationale Jahr der Artenvielfalt.

Nach eng Kéier Merci fir Ier Präsenz an Ieren Engagement an Iert Nolauschteren.

Einen speziellen Dank an unsere Referenten.

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