Télécran: Mit was heizen Sie in Ihrem Haus?
Lucien Lux: Mit Gas.
Télécran: Nutzen Sie erneuerbare Energien?
Lucien Lux: Ja, vor gut einem Jahr habe ich eine thermische Solaranlage für die Warmwasseraufbereitung in Betrieb genommen.
Télécran: Haben Sie Ihr Haus schon ganz auf Energiesparlampen umgerüstet?
Lucien Lux: Zu etwa 50 Prozent. Bei einigen Lampen, die nur kurzzeitig in Betrieb genommen werden, ist die Umrüstung auf Energiesparlampen ja nicht sinnvoll.
Télécran: Und wie ist das in den beiden Ministerien, denen Sie vorstehen?
Lucien Lux: Hier geschieht es nach und nach. Immer dann, wenn ein Lampenwechsel erforderlich ist, wird eine Energiesparlampe eingesetzt. Das gilt momentan zwar nicht unbedingt auch für andere Ministerien, doch die Regierung arbeitet an klaren Richtlinien in dieser Sache.
Télécran: Schalten Sie das Licht immer aus, wenn Sie einen Raum verlassen?
Lucien Lux: Ja, ich bin in dieser Hinsicht sehr akribisch und erledige das bei mir zu Hause sogar für die anderen Familienmitglieder mit. Wenn das keine "déformation professionnelle" ist!
Télécran: Standby oder richtig ausschalten - wie machen Sie es?
Lucien Lux: Wenn Geräte einige Zeit nicht benutzt werden, schalte ich sie ganz aus. Am späten Abend mache ich sogar noch einen Rundgang durchs Haus, um nachzusehen, ob auch meine Kinder dies getan haben, und es, wenn nötig, selbst zu erledigen.
Télécran: Wie oft nehmen Sie ein Vollbad?
Lucien Lux: Bei uns zu Hause wurde das Vollbad ganz abgeschafft. Allerdings dusche ich jeden Tag! Die Toiletten haben wir vor einiger Zeit mit einer wassersparenden Spülfunktion ausgerüstet.
Télécran: Haben Sie einen Komposthaufen im Garten?
Lucien Lux: Nein, denn wir haben keinen Nutzgarten, sondern nur Rasen und Zierpflanzen. Den Grünschnitt entsorgen wir aber über die Grüne Tonne.
Télécran:Vergessen Sie manchmal Ihren Eco-Bag?
Lucien Lux: Ich gehe fast nie selber einkaufen. Meine Frau vergisst ihn aber nie.
Télécran: Kaufen Sie lieber Orangen aus fairem Handel oder Äpfel aus einheimischem Anbau?
Lucien Lux: Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust, möchte ich da antworten. Einerseits esse ich als Umweltminister lieber einheimische Äpfel als zum Beispiel Orangen aus Chile. Doch da ich ein Freund von Chile bin, mache ich mir auch Gedanken darüber, was die Auswirkungen eines solchen Verhaltens auf die Landarbeiter in der Dritten Welt sind, die vom Orangenexport abhängig sind.
Télécran: Wie weit sind Sie mit dem Umbau Ihres Privatwagens zum Hybridauto?
Lucien Lux: Der Umbau soll noch in diesem Monat beginnen, nachdem ich den Kostenvoranschlag erhalten habe. Es ist allerdings eine ziemlich kostspielige Sache: zwischen 5000 und 6000 Euro. Ich würde jedem raten, lieber gleich ein gasbetriebenes Auto zu kaufen.
Télécran: Wird in Ihren Ministerien Recycling-Papier benutzt?
Lucien Lux: Das weiß ich gar nicht so genau, ich muss mich da erst einmal informieren ... (nimmt Rücksprache mit seiner Sekretärin) ... Das offizielle Briefpapier wird uns von einer zentralen staatlichen Stelle geliefert, darauf haben wir keinen Einfluss. Für interne Zwecke benutzen wir Recycling-Papier.
Télécran: Wie legen Sie den Weg zwischen Umwelt- und Transportministerium zurück?
Lucien Lux: Normalerweise mit dem Auto. Mein Tagesablauf ist sehr straff organisiert, morgens bin ich im Umwelt-, nachmittags im Transportministerium. Zu den Gesprächen und Arbeitssitzungen im Hause kommen unter anderem noch Besichtigungen im ganzen Land dazu. Ohne Auto ist das gar nicht zu machen, obschon ich versuche, mindestens einmal in der Woche öffentliche Transportmittel zu benutzen. Allerdings will ich mich in dieser Frage nicht in eine populistische Attitüde hineintreiben lassen.
Télécran: Benutzen Sie für Ihre nächste Urlaubsreise das Flugzeug?
Lucien Lux: Das ist noch nicht entschieden. Eventuell werden wir mit dem Flugzeug verreisen, und wenn, dann innerhalb von Europa. Natürlich mit der Luxair, möchte ich als Transportminister hinzufügen!