Dernière modification le
"Das Konzept fürs Museum steht". Octavie Modert au sujet du Musée de la forteresse
d'Wort: Wie kann es sein, dass nach all diesen Jahren immer noch kein Konzept für das Festungsmuseum steht?
Octavie Modert: Es stimmt nicht, dass es noch kein Konzept gibt. Das Konzept steht und wurde vergangenen Sommer den Abgeordneten und anschließend der Presse vorgestellt. Auch die Idee, Fragen der Identität im Museum aufzugreifen, bestand von Anfang an. Es stimmt allerdings, dass wir mit der Umsetzung dieses Themas Probleme hatten. Ein erstes ausländisches Expertenbüro rückte zu sehr ballistische und militärische Aspekte in den Vordergrund. Wir haben uns 2004/2005 von diesen Experten trennen müssen. Dies erklärt natürlich zum Teil die Verspätung. Wir haben seither eng mit der Universität Luxemburg zusammengearbeitet, und ich bin sehr zufrieden mit der wissenschaftlich und didaktisch-innovativen Methode, mit der jetzt an diese Themen herangegangen wird.
d'Wort: Wie sieht das Konzept denn nun aus?
Octavie Modert: Es dreht um drei Achsen: Festung, Geschichte und Identitäten. Die Geschichte der Stadt und des Landes Luxemburg wird dokumentiert, ebenso wie die Festung und das Leben in und mit der Festung. Welche Auswirkungen hatte die Festung auf die Sozialgeschichte und auf das kulturelle und wirtschaftliche Geschehen? Welchen Einfluss hatte sie auf die Entwicklung des Landes und seine Unabhängigkeit? Wie entwickelte sich die Identität des Landes seit dem 19. Jahrhundert? Deshalb wird das Museum gleichzeitig ein Interpretations- und Reflexionszentrum werden.
d'Wort: Aber wenn das Konzept steht, ist es ja noch unverständlicher, dass nach zehn Jahren das Museum immer noch nicht geöffnet hat?
Octavie Modert: Das Konzept steht. Aber die Museumsszenografie befindet sich noch in Ausarbeitung. Damit meine ich die visuelle Umsetzung des Konzepts. Die eigentlichen Ausstellungsstücke, wenn Sie so wollen.
d'Wort: Wieso dauert das denn so lange?
Octavie Modert: Wie gesagt haben wir uns Anfang 2005 vom ersten Experten getrennt, so dass die Ausarbeitung des Konzepts logischerweise längere Zeit als vorgesehen in Anspruch genommen hat. Als ich die Verantwortung im Kulturressort übernommen habe, stellte ich einige organisatorische Probleme beim Denkmalschutzamt fest und habe Fragen aufgeworfen. Noch bevor der Rechnungshof seinen Bericht über das Festungsmuseum anging, habe ich neben vielen anderen Maßnahmen und geleisteten Hilfestellungen eine Begleitkommission eingesetzt und gab Audits in Auftrag, um Klarheit zu schaffen. Natürlich herrschte ein gewisses Durcheinander, sonst hätte ich ja keine Überprüfung veranlasst. Ob die Konten überschritten wurden oder nicht, wissen wir erst, wenn das finanzielle Audit vorliegt. Es ist jetzt wichtig, die Resultate des Audits abzuwarten. Ich will, dass wir von einem unabhängigen Prüfer die Konten bestätigt oder aber gesagt bekommen, ob der vorgesehene finanzielle Rahmen überschritten wurde. Im Moment kann man sich darüber noch nicht aussprechen. Bis diese Buchprüfung fertiggestellt ist, wurden keine weiteren Arbeiten mehr in Auftrag gegeben. Das erklärt auch einen weiteren Verzug.
d'Wort: Wann soll dieses Audit denn vorliegen?
Octavie Modert: In den nächsten Wochen.
d'Wort: Aber wer trägt denn die Verantwortung für das "gewisse Durcheinander"? Der Rechnungshof stößt sich daran, dass die Buchungsvorschriften nicht eingehalten wurden ...
Octavie Modert: Gerade das prüfen wir ja jetzt. Ich habe mich vor allem darum gekümmert, die Schwierigkeiten zu beheben. Es steht eine gewisse Begriffsverwirrung im Raum. Einerseits wird bemängelt, die Aufsicht sei nicht wahrgenommen worden, andererseits heißt es, die Begleitkommission habe sich zu sehr eingemischt. Ein Widerspruch.
d'Wort: Wenden Sie sich nun direkt an die Koordinierungsstelle des Museums oder an "Sites et monuments"?
Octavie Modert: Mittlerweile arbeiten wir direkt mit der Koordinierungsstelle des Museums zusammen - ich habe ja einen Beauftragten ernannt und dies gemäß den vorgesehenen Formen, sofern es nicht Verwaltungsarbeiten betrifft, die vom Denkmalschutzamt selbst wahrgenommen werden müssen. Es ist ja nicht normal, dass das Ministerium oder sogar ein Regierungsmitglied sich in dieser Weise in Details einmischen muss.
d'Wort: Wann kann das Museum seine Tore öffnen?
Octavie Modert: Es ist wichtig, das Audit abzuwarten. Erst dann können wir Schlussfolgerungen ziehen.