„Der Kampf muss weitergehen", Claude Wiseler au sujet de la sécurité routière

Luxemburger Wort: Herr Wiseler, wie hat sich die Verkehrssicherheit aus Ihrer Sicht in den vergangenen Jahren entwickelt?

Claude Wiseler: Ich kann nicht sagen, dass die Statistiken gut sind. Gut sind sie, wenn niemand mehr im Straßenverkehr stirbt. Das Erfreuliche ist, dass die Zahl der Verkehrstoten zurückgegangen ist. Das ist auf eine Vielzahl von Maßnahmen zurückzuführen. Luxemburg verfolgt natürlich auch das Ziel "Null Verkehrstote". Vielleicht ist dieses Ziel eine Illusion, dennoch ist es erstrebenswert.

Luxemburger Wort: Die Luxemburger Vereinigung der Verkehrsopfer schlägt einen mehrjährigen nationalen Strategieplan zur Verbesserung der Verkehrssicherheit vor. Gibt es einen solchen Plan?

Claude Wiseler: Zusammen mit vielen verschiedenen Instanzen haben wir bereits eine ganze Reihe von Maßnahmen ausgearbeitet, die wir umgesetzt haben oder umsetzen werden. An sogenannten neuralgischen Punkten, also Stellen und Strecken, wo besonders häufig Unfälle passieren, werden Korrekturmaßnahmen vorgenommen. Das können bauliche Maßnahmen sein, wie z. B. Unterführungen oder Verteilerkreise anstelle von Kreuzungen, eine bessere Beleuchtung, Beschilderung oder das Stutzen von Hecken, um die Sicht zu verbessern. Auch die Verringerung der Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen gehört dazu. Damit macht man sich nicht bei allen beliebt.

Luxemburger Wort: Auch die Fahrzeugsicherheit spielt eine wichtige Rolle.

Claude Wiseler: Ja, aber darauf haben wir in Luxemburg wenig Einfluss, außer bei den Winterreifen. Ab Oktober sind sie Pflicht. Wir haben uns bewusst gegen eine Einführung in diesem Winter entschieden, weil wir davon ausgingen, dass der Vorrat an Winterreifen nicht ausreicht.

Luxemburger Wort: Wie weit sind andere Maßnahmen fortgeschritten?

Claude Wiseler: Die Fahrausbildungen werden überprüft und der Punkteführerschein angepasst. Die häufigsten Ursachen für schwerwiegende Verkehrsunfalle sind überhöhte Geschwindigkeit und Alkohol am Steuer. Diese Vergehen werden künftig im Punkteführerschein härter bestraft. Was wir auch anstreben, ist eine Entlastung der Tribunale, weil sie mit Verkehrsdelikten überschwemmt werden. Das bedeutet nicht, dass die Strafen milder ausfallen, sondern nur, dass die Verfahren anders organisiert werden.

Luxemburger Wort: Die Polizei soll künftig die notwendigen Mittel bekommen, um Alkohol- und Drogentests durchführen zu können. Wann wird dies in Kraft treten?

Claude Wiseler: Wir sind dabei, ein "réglement d'application" auszuarbeiten. Diese Verordnung legt Bedingungen und Ablauf der Tests genau fest. In einigen Monaten dürfte es so weit sein.

Luxemburger Wort: Viele Menschen sterben bei Kollisionen mit Bäumen am Straßenrand. Die AVR sieht hier dringenden Handlungsbedarf. Was kann man denn tun?

Claude Wiseler: Wir können viel tun, aber leider nicht alle Gefahrenquellen beseitigen. Wir können die Risiken lediglich minimieren. An geflihrlichen Stellen wurden vereinzelt Bäume entfernt. Bei neuen Bäumen achten wir darauf, dass sie nicht an Gefahrenpunkten gepflanzt werden.

Luxemburger Wort: Die AVR spricht sich für eine PS -Beschränkung für junge Autofahrer aus. Was halten Sie davon?

Claude Wiseler: Diese Maßnahme wurde bislang nicht in Betracht gezogen. Theoretisch könnte man es einführen. Praktisch aber dürfte es schwierig sein, so eine Maßnahme umzusetzen, weil junge Autofahrer oft das Auto der Eltern benutzen, und man ihnen die Motorstärke nicht vorschreiben kann. Und die Maßnahme würde nicht für Fahrer mit einem ausländischen Führerschein gelten.

Luxemburger Wort: Planen Sie noch Maßnahmen, die bislang nicht zur Diskussion standen?

Claude Wiseler: Wir prüfen den Ansatz, das Drängeln in den Strafkatalog aufzunehmen, auch wenn es schwierig sein wird, dies zu kontrollieren.

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