Claude Wiseler au sujet de la stratégie globale pour une mobilité durable

Luxemburger Wort: Herr Minister, warum ein neues Strategiepapier nach dem Konzept mobil 2020?

Claude Wiseler: Es handelt sich um eine übergeordnete Strategie, in die "mobil 2020", aber auch das "Programme directeur d'aménagement du territoire", das IVL und "Routes 2020" eingeflossen sind und die den "Plan sectoriel transports" ergänzt. Wir nutzen die Chance, dass jetzt alle Bereiche der Mobilität in einem Ministerium untergebracht sind. Viele Einzelelemente des Konzeptes sind nicht neu. Neu sind aber die systematische Abstimmung aller Transportmittel, das Netz von Umsteigeplattformen und die neun großen Express-Buskorridore. Wir setzen auch verstärkt auf sanfte Mobilität.

Luxemburger Wort: Ist es nicht eher abschreckend für die Fahrgäste, wenn sie umsteigen müssen?

Claude Wiseler: Einfach Busse hinzufügen konnten wir ja nicht, da das Maximum der Kapazitäten erreicht ist. Jeder zusätzliche Bus würde nur den Stau verlängern. Eine tiefgreifende Reorganisation war deshalb nötig. Trotz des Umsteigens wird es für die Fahrgäste zu einem Zeitgewinn kommen - z. B. dank der schnellen Buskorridore und der prioritären Ampelschaltungen für Busse. Zudem wird es viel weniger Busse im Stadtzentrum geben, was die Geschwindigkeit weiter erhöht. Auch der Nutzungskomfort wird erhöht: Wann der nächste Bus kommt, kann in Zukunft jeder in Echtzeit auf seinem Mobiltelefon sehen. Wer Gewissheit über die tatsächliche Abfahrtzeit der Busse und Züge hat, ist auch eher bereit, sie zu nutzen.

Luxemburger Wort: Sind alle Elemente finanziell abgesichert - z. B. die Tram?

Claude Wiseler: Die Tram bleibt eine Priorität. Sie erfüllt ihren Zweck aber nur im Zusammenspiel mit den anderen Elementen - und sie ist nicht das teuerste Element: Die Zweigleisigkeit der Strecke Luxemburg-Bettemburg kostet z.B. viel mehr. "MoDu" an sich bewirkt aber keine hohen Zusatzkosten: Vieles ist schon in der Umsetzung und 70 bis 80 Prozent der Projekte sind im Mehrjahresplan vorgesehen. Die bessere Abstimmung zwischen den Transportmitteln erlaubte uns sogar, eine Reihe von Elementen zu streichen - z.B., wenn es eine unnötige Konkurrenz zwischen Bus und Bahn gab.

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