Claude Wiseler au sujet de la "Nordstrooss"

Tageblatt: Wann kann damit gerechnet werden, dass die Arbeiten abgeschlossen sind und die Straße für den Verkehr freigegeben wird?

Claude Wiseler: Im Prinzip werden die Arbeiten im Jahr 2014 abgeschlossen sein. Man muss wissen, dass anschließend eine Operations-Testphase stattfinden wird. Dieses Projekt der "Nordstrooss" besitzt ein sehr großes und aufwendiges Sicherheitssystem, deshalb muss man zahlreiche Tests durchführen. Im Jahr 2015 kann die Straße dann freigegeben werden.

Tageblatt: Die A 7 ("Nordstrooss") ist ein sehr großes Projekt der Regierung, das sich über mehrere Legislaturperioden hingezogen hat. Was hat die Straße im Endeffekt gekostet?

Claude Wiseler: Da wir zu diesem Zeitpunkt die letzten Bauarbeiten durchführen, kann man sagen, dass wir nun einen groben Überblick über die Kosten der gesamten Straße haben. Wie viel die ganze Straße genau gekostet hat, ist schwierig zu sagen, da die "Nordstrooss" aus vielen einzelnen Baustellen besteht, die miteinander verbunden werden. Im Jahr 1997 wurden 366,8 Millionen Euro für die Straße vorgesehen. In einer zweiten Phase, also im Jahr 2005, wurde ein Gesetzestext für 229 Millionen Euro gestimmt. In einer dritten Etappe, die erst kürzlich in der Abgeordnetenkammer gestimmt wurde, kamen noch mal 58,1 Millionen Euro hinzu. Dabei muss man allerdings hervorheben, dass die einzelnen Summen je einer anderen Indexierung entsprechen. Somit hat die gesamte Straße insgesamt 654 Millionen Euro gekostet.

Tageblatt: Welche Summe hat der Bau dieser Autobahn denn letztendlich mehr verschlungen als ursprünglich angenommen?

Claude Wiseler: Im Jahr 1997 waren die bereits genannten 366,8 Millionen Euro für den Bau der Straße reserviert. Zu der Zeit rechnete man, dass diese Summe eigentlich ausreichen müsste, um die gesamte Strecke vom Kirchberg bis hin zum Fridhaff zu bauen.

Tageblatt: Dies bedeutet unter dem Strich, dass die "Nordstrooss" quasi rund 287 Millionen Euro mehr gekostet hat als geplant?

Claude Wiseler: Ja. Allerdings hat dies auch mehrere Gründe. Bei der Planung der Nordstraße wurde sich auf Studien basiert, die nicht alles mit einkalkulierten. Damals lag nur ein APS (avant-projet sommaire) vor. Heute arbeiten wir mit APDs (avant-projets définitifs), was bedeutet, dass es zeitaufwendiger ist. Allerdings behalten wir das Projekt so besser im Griff. Ein zweiter Grund ist, dass zu der Zeit quasi keine Tunnels hier in Luxemburg existierten. Es mangelte also an Erfahrung. Ein letzter Grund ist die gesamte Planung. Bereits in den Jahren 1993/1994 wurde die Nordstraße geplant. Es ist schwierig, etwas zu planen, das erst 20 Jahre später fertiggestellt wird. Es kommen immer zusätzliche Ausgaben hinzu.

Tageblatt: Es war ja aber nicht geplant, dass die A 7 erst so spät fertig wird?

Claude Wiseler: Stimmt, doch sie wird erst so spät fertig, und wie jeder weiß: Zeit kostet Geld. Es ist auch heute noch unmöglich, zu schätzen, was bei einem solchen Projekt, bei dem die Bauarbeiten 20 Jahre dauern, der Kostenpunkt ist. Heute haben wir ja auch daraus gelernt. Deshalb wollen wir bei der "Liaison Micheville" an der luxemburgisch-französischen Grenze nicht in einem Votum abstimmen, sondern hierfür wird in drei Phasen abgestimmt. Wir haben somit eine bessere Übersicht über den Kostenpunkt.

Beim Bau eines Projektes mit solchen Ausmaßen muss man so vorgehen. Hinzu kommt, dass sich die Sicherheitsnormen in den Tunnels ständig ändern. Deshalb wurde die Fahrbahn, die im Tunnel "Grouft" bergauf geht, von zwei auf drei Spuren verbreitert. In einem Tunnel muss man nicht nur die Straße von zwei auf drei Spuren verbreitern, sondern die gesamte Röhre muss ausgeweitet werden. Auch dies brachte zusätzliche Kosten mit sich. Des Weiteren sind die Kosten von den Rohstoff preisen abhängig und wir wissen nicht, auf solch lange Sicht, wie die Preise sich entwickeln.

Tageblatt: Wie weit sind die Arbeiten momentan fortgeschritten?

Claude Wiseler: Das Stück zwischen den beiden Tunnels, also den Tunnels 'Grouft' und 'Stafelter', macht mir eigentlich wenig Sorgen. Hier sind die Erdarbeiten dabei, abgeschlossen zu werden. Zusätzlich soll auf dem Stück ein Wildübergang entstehen. Diese Brücke steht auch bereits. Im Tunnel 'Grouft' sind die Bauarbeiten auch beendet und die Arbeiter sind dabei, den Tunnel abzuschließen. Danach kommt die gesamte Sicherheitseinrichtung. Im Tunnel 'Stafelter' sind die Arbeiten in etwa genauso weit fortgeschritten.

Tageblatt: Wie soll es in Zukunft auf den Straßen rund um die "Nordstrooss" aussehen?

Claude Wiseler: Die Nordstrecke (A 7) wird die N 7, also die Nationalstraße zwischen Steinsel, Walferdingen und Lorentzweiler, enorm entlasten. Wir gehen auch davon aus, dass im Raum Kopstal/Kehlen der Verkehr spürbar abnehmen wird, wenn die Nordstraße zugänglich ist. Momentan wird das Teilstück der A 7, das bis jetzt schon zugänglich ist, sehr gut befahren. Auch hier sind die Gemeinden, die rundherum liegen, weniger verkehrsbelastet. Auf dem Kirchberg wird der Verkehr allerdings zunehmen. Deshalb ist es wichtig, dass wir in Zukunft auch das Projekt der Tram durchziehen.

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