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Jean-Claude Juncker au sujet de la réception de Jules Hoffmann à l'Académie française
Tageblatt: Können Sie die Stimmung während der Feier in der Académie française kurz beschreiben?
Jean-Claude Juncker: Die Stimmung war von gehobener Feierlichkeit. Wenn jemand Mitglied in der Académie française wird, dann rückt die Veranstaltung in die Nähe eines Staatsaktes. Jules Hoffmann, der ja den Stuhl von Jacqueline de Romilly ersetzen wird, hat in seiner Danksagungsrede ein sehr energisches Plädoyer für die notwendige Anerkennung der Grundlagenforschung gehalten. Er hat Freiraum für die Entdeckungslust des Wissenschaftlers gefordert und daran erinnert, dass die Entdeckungslust des Wissenschaftlers nicht kurzzeitig orientiert und auch nicht notwendigerweise mit einem sofortigen Ergebnis verbunden sei, sondern der Blick des Wissenschaftlers eher auf ein längerfristiges Interesse ausgerichtet sei. Da Hoffmann den Sitz von Jacqueline de Romilly bekommen hat, hat er noch einen langen Diskurs über Geschichte und Philosophie der Antike gemacht und sich für das Studium von toten Sprachen ausgesprochen, da diese nicht tot seien, sondern lebendiges Denken vermittelten.
Tageblatt: Wie hat Ihnen, der ja normalerweise mit politischen Reden zu tun hat, die Laudatio von Yves Pouliquen auf Jules Hoffmann gefallen?
Jean-Claude Juncker: Die Rede war hervorragend. Pouliquen hat dem luxemburgischen Teil der Hoffmannschen Biografie einen längeren Passus gewidmet. Er hat auf die wechselhafte Geschichte Luxemburgs, besonders im Zweiten Weltkrieg -Jules Hoffmann ist ja 1941 geboren-, aufmerksam gemacht. Das war vor allem für die Luxemburger im Saal sehr beeindruckend.
Tageblatt: Hatten Sie Gelegenheit, heute mit Jules Hoffmann zu sprechen? Was haben Sie ihm gesagt?
Jean-Claude Juncker: Ich hatte die Gelegenheit und habe ihm die Glückwünsche aller Luxemburger überbracht, schließlich hat Hoffmann in seiner Rede auch betont, dass er dem Luxemburger Bildungssystem sehr viel verdanke, besonders im Bereich der Sprachen.
Tageblatt: Was bringt der Einzug Jules Hoffmanns in die Academie française nun auch für Luxemburg mit sich?
Jean-Claude Juncker: Jules Hoffmann ist zwar kein Mann mit einer gebrochenen, aber dennoch mit einer sich in zwei Teile zerlegenden Biografie. Somit ist er der erste „Luxemburger“, der in die Académie française einzieht. Die luxemburgische Dimension wurde von allen Gästen, mit denen ich habe reden können, hervorgehoben, so dass man nun sagen kann, dass ein Stück Luxemburg in der Académie française Platz gefunden hat.