Interview de François Bausch avec le Tageblatt

"Es ist unseriös, dass die Kompensationsmaßnahmen nicht schon längst in die Wege geleitet wurden"

Interview: Tageblatt

Tageblatt: Wird diese Westvariante nun doch zusätzlich geplant bzw. gebaut?

François Bausch: Auf keinen Fall, das ist momentan absolut kein Thema, wir werden nach diesen Millionen für die Nordstraße keine zweite Straße dieser Art bauen. Die jetzige Nordstraße führt ja auch via Umgehung der Stadt Luxemburg in Richtung Belgien. Zudem wird die A6 bis Helfent dreispurig ausgebaut.

Tageblatt: Was bedeutet die Nordstrooss" für die Wirtschaft im Norden?

François Bausch: Ich bin vor allem froh, dass die Bürger aus dem Ösling jetzt eine bessere Straßenverbindung zur Stadt Luxemburg haben werden. Ich bin aber auch der Meinung, dass diese Straße nicht unbedingt die Wirtschaft im Ösling beleben wird, sondern eher einen weiteren wirtschaftlichen Schub für das Zentrum des Landes und die Stadt Luxemburg bedeutet. Die Arbeitsstellen sind nun mal eben im Zentrum. Es freut mich aber, dass die Menschen nun schneller und bequemer aus dem Norden in die Stadt gelangen können."

Tageblatt: Wie sieht es in Sachen Umweltkompensationen aus?

François Bausch: Es ist unseriös, dass die Kompensationsmaßnahmen nicht schon längst in die Wege geleitet wurden. Als ich dieses Amt vor 20 Monaten übernahm, waren lediglich 60% dieser Maßnahmen festgelegt. Noch keine einzige wurde umgesetzt. Ich will schnell auf 100% kommen und die Maßnahmen dann sofort einleiten. Würde die Straße heute geplant werden, hätte man diese Maßnahmen bereits vor Baubeginn treffen müssen. (Beispiel: "Centre de remisage tram".) All diese Kompensationen im Alzettetal durchzuführen, ist nicht machbar. Wir werden den Umkleis erweitern, um mehr Kompensationsmöglichkeiten zu haben. Die Umweltverwaltung wird diese Kompensationen durchführen. Es müssen noch Ländereien erworben werden, um neue Wälder anzupflanzen. Der Biodiversitätsverlust wird mit weitreichenden Maßnahmen ausgeglichen. Da es keine Tankstelle auf der Nordstraße gibt, besteht die Gefahr, dass die Lastwagen in der "Kleck" die A7 verlassen, um dort zu tanken. Im Grünewald ist eine Tankstelle undenkbar. Die A7 geht bis Colmar-Berg, es werden aber Überlegungen geführt, um diese bis hinter Ettelbrück auszubauen. Vielleicht wird es hier einmal eine Tankstelle geben, konkrete Pläne gibt es zurzeit aber keine. Wir werden allerdings das Transitverbot für Lastwagen in den Ortschaften streng kontrollieren.

Tageblatt: Luxemburg hat keine Ost -West -Straßenverbindung. Warum?

François Bausch: Diese würde auch keinen Sinn ergeben. Autobahnverbindungen mit Deutschland bedeuten mehr Verkehr. Die B 7 im Norden wird ausgebaut (Umgehungen, Anpassung an die Drei-Spuren-Norm und Kriechspur), aber wegen des Transitverkehrs wird das keine Autobahn. In Belgien wurde ja schon mal über eine Autobahnverbindung St. Vith-Ulflingen nachgedacht. Wir wollen diese nicht.

Tageblatt: Wenn Sie in Zukunft im Norden offiziell unterwegs sein werden, werden Sie dann mit Limousine und Fahrer über die Nordstraße dort hinfahren oder mit der Bahn über die "Nordstreck"?

François Bausch: Ich werde mit der Limousine fahren, es sei denn, ich habe mehr Zeit. Leider erlaubt mir mein Zeitplan die Bahnfahrt nur selten.

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