Interview von Xavier Bettel mit dem Tageblatt

Xavier Bettel: "Die Grundbedürfnisse, wie z.B. das Gesundheits- und Bildungswesen, sollten nicht liberalisiert werden."

Interview: Tageblatt

Tageblatt: Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit des ILR? 

Xavier Bettel: Es ist selbstverständlich, dass ich mit deren Arbeit zufrieden bin. Das ILR ist ein unabhängiger Regulator. Dass wir uns nicht oft sehen, ist ein gutes Zeichen. 

Tageblatt: Welche Vorteile bringt die Liberalisierung? 

Xavier Bettel: Diese Entscheidung wurde damals getroffen, um die Märkte für Konkurrenten zu öffnen. Wir leben in einem Europa, das von einer liberalen Marktwirtschaft geprägt ist. Im Interesse des Verbrauchers wurden monopolistische Strukturen aufgebrochen. Dadurch sind die Preise für den Endverbraucher gefallen. 

Tageblatt: Gibt es Bereiche, die nicht liberalisiert werden sollten? 

Xavier Bettel: Man sollte immer das Für und Wider abwägen. In einigen Bereichen würde die Liberalisierung dazu führen, dass einige Dienstleistungen nicht mehr erbracht würden. Im Transportwesen gibt es eine gewisse Liberalisierung. Es würde dem Verbraucher nicht helfen, wenn es morgen keine Fluggesellschaft mehr in Luxemburg geben würde. Liberalisierung ja, aber mit Einschränkungen. Es gibt öffentliche Dienstleistungen, die mir wichtig sind. Die Grundbedürfnisse, wie z.B. das Gesundheits- und Bildungswesen, sollten nicht liberalisiert werden. 

Tageblatt: In Ihrer Ansprache erwähnten Sie, dass die Luxemburger eher wechselfaul seien. Wie sieht der Privatmann Bettel dies? 

Xavier Bettel: Ich bin mit den Dienstleistungen zufrieden, solange sie funktionieren. Wenn alles klappt, sehe ich keinen Grund zu wechseln. Seit ich Bürgermeister der Stadt Luxemburg wurde, bin ich Kunde eines Stromanbieters, bei dem die Stadt Teilhaber ist.

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