Visite officielle de Lydie Polfer, ministre des Affaires étrangères, en Pologne (13.04.2000) Rétrospective sur la journée du 12 avril (en langue allemande)

Rétrospective sur la journée du 13 avril (en langue allemande)

Luxemburgische Wirtschaftsmission in Polen vom 11-13.04.2000 Offizieller Besuch von Lydie Polfer in Warschau Am späten Mittwochabend ist die luxemburgische Wirtschaftsdelegation, angeführt von Lydie Polfer, Vize-Premierminister und Aussenminister, in Polens Hauptstadt angekommen. Warschau, mit seinen 1,7 Millionen Einwohnern, ist nicht nur politisches Zentrum sondern spielt auch wirtschaftlich eine grosse Rolle.

Im Beisein von Janusz Steinhoff, Wirtschaftsminister, sowie dem Präsidenten der polnischen Handelskammer Andrzej Arendarski eröffnete Frau Polfer gestern morgen das zweite Wirtschaftsseminar. Auch hier galt es vor allem die bilateralen wirtschaftlichen Kontakte zu verbessern und zu vertiefen.

In ihrer Ansprache ist Frau Polfer vor allem auf die wirtschaftliche Rolle Polens in Europa eingegangen. Mit seinen fast 40 Millionen Einwohner stellt Polen einen besonders wichtigen Markt für luxemburgische Produkte dar. Desweiteren hat Frau Polfer den Standort Luxemburg vorgestellt der mit seiner niedrigen Inflationsrate und einer guten Wachtsumsrate für die polnische Industrie und Wirtschaft ein interessanter Partner sein kann. Seinerseits unterstrich der polnische Wirtschaftsminister, dass Polen für jede Art wirtschaftlicher Kooperation offen ist.

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz zeigten sich beide Minister sehr zufrieden, wobei Minister Steinhoff die guten Resultate der bereits verwirklichten wirtschaftlichen Reformen unterstrichen hat. Herr Steinhoff gab sich sehr optimistich: auch wenn der Agrarsektor noch Schwierigkeiten bereitet, so will Polen doch spätestens am 1. Januar 2003 Mitglied der Europäischen Union sein.

Auch wenn Polen eine hohe und tendenziell ansteigende Wachtsumsrate aufzuweisen hat, muss es doch seine Exporte ins Ausland steigern da es ein Zahlungsbilanzdefizit von bereits über 7% des Bruttosozialproduktes zu verzeichnen hat. Um dieses Ziel zu erfüllen muss der Aussenhandel weiterhin gefördert werden.

Kopfzerbrechen macht den Polen aber auch die Restrukturierung ihrer Stahlindustrie, wobei Frau Polfer bemerkte, dass auch Luxemburg in den 70-iger Jahren in einer ähnlichen Situation war. Arbeitsplätze mussten abgebaut, die Stahlindustrie restrukturiert und die Wirtschaft diversifiziert werden. Dank dem " Luxemburger Modell ", welches die Sozialpartner, die Regierung und die Arbeitgeber gemeinsam an einen Tisch brachte, konnte diese Restrukturierung ohne allzu grosse Verluste verwirklicht werden. Frau Polfer strich hervor, dass auch in diesem Bereich gemeinsame Erfahrungen ausgetauscht werden können.

Bevor es weiter zum Aussenministerium ging, wurden der luxemburgischen Aussenministerin auf dem Platz Jósef Pilsudski, wo Frau Polfer ein Blumengebinde am Grab des unbekannten Soldaten niederlegte, die militärischen Ehren erwiesen.

Anschliessend führte Frau Polfer, bevor beide Delegationen zu einer gemeinsamen Arbeitssitzung zusammen kamen, ein bilaterales Gespräch mit ihrem polnischen Amtskollegen Bronislaw Geremek,. Herr Geremek bemerkte, dass die politischen Beziehungen zu Luxemburg vorzüglich und die vielen wirtschaftlichen und kulturellen Missionnen Beweis dieser guten Kontakte seien. Zur Aufrechterhaltung dieser guten Beziehungen will die polnische Regierung demnächst eine Aussenstelle, welcher später eine Botschaft folgen wird, in Luxemburg eröffnen. Frau Polfer hat ihrem Amtskollegen versichert, dass auch Luxemburg ähnliche Projekte hat aber leider noch keine Daten nennen kann.

Angesprochen wurden auch einige bilaterale Themen wie z.B. das gemeinsame Abkommen im Bereich der sozialen Sicherheit oder ein Fortbildungsprogramm mit polnischen Beamten. Ein Land brauche nicht nur eine kompetitive Wirtschaft sondern auch eine kompetente Verwaltung, so Frau Polfer. Beide Delegationen erwähnten auch das landwirtschaftliche Austauschprogramm das jungen polnischen Landwirten erlaubt während zwei Monaten in Luxemburg ihre Kenntnisse in einem modernen Agrarsektor erweitern zu können.

Zentralthema der Diskussion war natürlich die EU-Erweiterung. Herr Geremek hat sich bei der luxemburgischen Regierung für ihre Unterstützung bedankt und hat desweiteren bestätigt, dass Polen den EU-Beitritt für Januar 2003 vorsieht und alles tun wird um diesem ehrgeizigen Ziel gerecht zu werden. Polen will die Verhandlungen unter schwedischem EU-Vorsitz abschliessen. Was die Beitrittsverhandlungen angeht so fordert die polnische Regierung eine Reihe von Uebergangsphasen, vor allem im Umweltbereich.

Nach dem offiziellen Mittagessen welches der polnische Aussenminister zu Ehren der luxemburgischen Vize-Premierministerin und ihrer Delegation gab, wurde Frau Polfer vom Vize-Premierminister und Finanzminister Lesek Balcerowicz empfangen um mit ihm ausführlich über die wirtschaftlichen Reformen Polens zu diskutieren. Herr Balcerowicz ist in seinen Erläuterungen vor allem auf die laufenden Strukturreformen eingegangen und hat bemerkt, dass vor allem in den ländlichen Regionen Arbeitsplätze und die nötigen Infrastrukturen geschaffen werden müssen. Laut dem polnischen Finanzminister gibt es in Polen auch eine Möglichkeit die ökologische Landwirtschaft auszubauen.

Im Radziwillpalast, dem Sitz des Staatsoberhauptes, wurde Frau Polfer anschliessend vom polnischen Präsidenten, Aleksander Kwasniewski, empfangen. Hier standen vor allem europäische Gesprächsthemen sowie die politische Situation in den östlichen Nachbarländern im Mittelpunkt.

Frau Polfer führte desweiteren auch Gespräche mit dem Vize-Präsidenten des Parlaments (Sejm), Herrn Zajac, sowie dem Vizepräsidenten des Senats, Herrn Chronowski.

Die Wirtschaftsmission fand abends bei einem Empfang, zu dem Frau Polfer die luxemburgischen Unternehmen und ihre polnischen Gesprächspartner geladen hatte, einen angenehmen Ausklang.

Communiqué par le SIP

(Publié le 13 avril 2000)

Membre du gouvernement

POLFER Lydie

Date de l'événement

12.04.2000

Type(s)

Conférence Colloque, Visite officielle