Die Minister für Wirtschaft und Verkehr von Luxemburg und des Saarlandes wollen enger zusammenarbeiten - Lückenschluss A 8 bis Herbst 2002

"Unsere gemeinsame europäische Kompetenz stellt unter den Bedingungen einer wachsenden Europäischen Union eine echte Standortstärke dar. Das macht SaarLorLux interessant für alle, die europaweit operieren wollen." Das erklärten am Mittwoch (12.7.2000) bei einem Arbeitstreffen im Dreiländereck in Perl Henri Grethen, Minister für Wirtschaft und Transport aus Luxemburg und Dr. Hanspeter Georgi, Wirtschaftsminister des Saarlandes.

Die Europaregion, deren Präsidentschaft derzeit bei Luxemburg liege, könne ihre Standortstärken mit den Chancen der europäischen Zentrallage gerade auf wirtschaftlichem Gebiet durch engere und häufigere persönliche Kontakte weiter ausbauen. Mit den Bürgern müsse die Entwicklung SaarLorLux gestaltet werden. Ein Weg dazu sei, das Gemeinschaftsgefühl der Region zu stärken.

Die praktischen Wege zueinander würden kürzer. Ein besonderes Bindeglied sei dabei die Autobahn A8. Derzeit entsteht die 600 m lange Grenzbrücke Schengen. Dafür liegt die Planungshoheit bei der luxemburgischen Straßenbauverwaltung. Die Kosten von etwa 20 MIO EURO teilen sich die beiden Länder. Die Fertigstellung wird für Herbst 2001 erwartet, somit 2 ½ Jahre nach dem Spatenstich. Im Saarland wird derzeit intensiv daran gearbeitet, die Lücke zur Brücke von 4,5 km zu schließen. Von fünf Brückenbauwerken zwischen 65 und 300 m sind bereits vier fertiggestellt bzw. im Bau weit fortgeschritten. Die Arbeiten für die noch fehlende Brücke über den Gehannesbour sollen vor Jahresende beginnen.

In Luxemburg fehlen noch 20 km Autobahn. Auch dort sind Bauarbeiten im vollem Gang. Größtes Bauwerk ist der Tunnel Markusbierg mit 1.600 m Länge. Laut Minister Grethen wird bis Herbst 2002 die Lücke zu den Luxemburger Autobahnen geschlossen sein. Dieser Lückenschluss werde Luxemburg eine weitere Anbindung an das deutsche Autobahnnetz bringen und dem Saarland eine interessante Verbindung zu dem gesamten Autobahnnetz der Benelux Länder.

Nicht nur die Autobahnverbindung, sondern auch andere Verkehrswege führten die Nachbarn besser zusammen. Vorrangig soll der Ausbau der bestehenden Buslinien Saarlouis-Perl-Nennig-Remich-Luxemburg vorangetrieben werden. Auch sei die Untersuchung über die direkte Schienenverbindung nach Luxemburg kurz vor dem Abschluss. Sie wird gemeinsam vom Saarland, Lothringen und Luxemburg durchgeführt und über Interreg finanziert. Als wahrscheinlich zeichne sich der Weg über Metz ab. Deshalb werde schon jetzt beim Ausbau der Bahnverbindung Saarbrücken-Metz der weitere Anschluss nach Luxemburg mit eingeplant, sagte Georgi.

Einig zeigten sich die Minister desweiteren über die Wichtigkeit guter Anbindungen des Saar-Lor-Lux-Raumes an die transeuropäischen Verkehrsnetze. Hierbei hat für Luxemburg die Verwirklichung des TGV-Est Européen erste Priorität gleichzeitig mit der Verbesserung des Eisenbahnverkehrs auf der Achse Brüssel-Luxemburg, Metz-Strasburg. Vorteile von diesen Verbindungen verspricht sich auch das Saarland dank der geplanten Weiterführung der französischen Hochgeschwindigkeitsstrecke über Saarbrücken Richtung Mannheim und dank guter Anbindungen über Metz an eine verbesserte Strecke Brüssel-Luxemburg-Metz-Strasburg.

Auch wollen Luxemburg und das Saarland weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit beim Flugverkehr unterstützen.

Für den immer wichtiger werdenden Datenverkehr existiert bereits das transeuropäische Netz 155, das SaarLorLux verbindet und überwiegend Forschungseinrichtungen und Universitäten dient. Darüber hinaus zeigten sich Grethen und Georgi überzeugt, dass die Liberalisierung im Telekommunikationsmarkt für kostengünstigere Verbindungen sorgen werde. „Das Eingreifen des Staates kann sich daher auf die Kontrolle der Einhaltung der Liberalisierung konzentrieren."

Weitere Themen des Treffens waren die Auswirkungen der Liberalisierung in der Energiewirtschaft, Chancen für die Logistikbranche am Beispiel des Telematikzentrums des Unternehmens Fixemers in Perl-Borg und der beabsichtigte grenzüberschreitende Gewerbe- und Dienstleistungspark in Perl und Remich.

Für das Saarland, betonte Georgi, ist die Zusammenarbeit mit den Nachbarn und die Entwicklung von SaarLorLux zur europäischen Kernregion eine wichtige Wegmarke zum Aufsteigerland.

Minister Grethen zeigte sich überzeugt dass die weitere Verknüpfung von Infrastrukturen und die Umsetzung gemeinsamer Projekte die wirtschaftliche Integration im Saar-Lor-Lux-Raum fördern und die Menschen der Euroregion noch näher zusammenbringen.

Communiqué par le Ministère de l’Economie/ Ministère des Transports

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